Minnies Fanfictions

Kapitel 01 Tango tanzen oder nicht...

Tango tanzen oder nicht...


... das ist hier die Frage

Samantha kam mit einer Visitenkarte in der Hand in den Aufenthaltsraum. „Hermine, du glaubst nicht, wer da draußen auf dich wartet! Er sieht aus wie jemand aus einem furchterregenden Horrorroman. Dein Name steht auf der Karte, die er mir gab.“ Samantha hielt die Karte hoch, damit auch die anderen Mädchen sie sehen konnten, bevor sie sie Hermine überreichte.

Hermine Granger stellte die Teetasse, die sie gerade hielt, ab und griff nach der Karte. Ihr Name war mit der Hand vorn auf eine schlichte, weiße Visitenkarte geschrieben. Als Hermine die Karte berührte, begann sie zu leuchten und vergrößerte sich. Die Schrift, die erschien, bedeckte nun ein DIN A4 großes Blatt Pergament.

„Wow, das ist ja cool!“ Katherines Augen weiteten sich, als sie sah, wie sich die Karte magisch veränderte.

Margaret und Samantha hatten die Tür vom Aufenthaltsraum einen Spalt weit geöffnet und warfen einen verstohlenen Blick auf den Mann, der ungeduldig auf Hermine wartete. „Schau dir diesen finsteren Blick an. Er sieht aus, als hätte er eine ganze Zitrone auf einmal gegessen!“

„Hmmm. Ganz in schwarz gekleidet? Hochgewachsen, mit einer großen Nase?“ fragte Hermine geistesabwesend, während sie den Brief las.

„Ja. Du weißt, wer er ist?“

Hermine seufzte. „Ja. Er war mein Zaubertränke Professor in Hogwarts. Dies, meine Damen, ist Severus Snape.“

Obwohl ausführliche Schilderungen von Severus’ Anstrengungen während des Krieges und der finalen Schlacht veröffentlicht worden waren, gab es von ihm keine Bilder. Er verabscheute Publicity jeder Art. Nur sehr wenige Fotografen waren mutig genug gewesen zu versuchen, ein Foto von ihm während der Zeremonie zwecks Verleihung des Ordens des Merlin im Ministerium zu machen, nachdem öffentlich bekannt wurde, was er mit dem Fotografen gemacht hatte, der ihn nach der Endschlacht fotografierte. Snape musste allerdings zugute gehalten werden, dass er den Mann gewarnt hatte, bevor er ihn verhexte. Snape selbst verstand nie, warum so ein Aufhebens darum gemacht wurde, die Furunkel heilten schließlich in nur drei Monaten komplett wieder ab.

Margarets Augen wurden groß. „Severus Snape, der Kriegsheld? Du machst wohl Witze!“

„Der Zauberer, der gemeinsam mit Harry Potter Du-weißt-schon-wen stürzte?“ Katherine ging zur Tür um einen kurzen Blick auf Snape zu werfen.

„Was macht er hier?“ fragte Samantha, als sie zur Seite ging, um Katherine einen Blick auf den Mann werfen zu lassen.

„Oh mein Gott,“ sagte Katherine. „Eigentlich sieht er ganz sexy aus – so der dunkle Typ mit böse-Jungen-Image.“

Katherine drehte sich um und bemerkte, wie sie die anderen Mädchen seltsam ansahen. „Was?“

„Es scheint so als wäre er hier, weil er eine Wette mit Albus verloren hat. Das ist das, was im Wesentlichen in diesem Brief steht. Und ich wurde engagiert, um ihn zu unterrichten, ich kann es nicht fassen!“ Hermine überflog das Pergament, während sie sprach.

„Was denn unterrichten?“, fragte Margaret.

Hermine stöhnte. „Ihm beibringen, den Tango zu tanzen. Ich verfluche Dumbledore, wenn ich ihn sehe!“

Hermine arbeitete über den Sommer in der „Leichter-als-die-Lüfte“-Zauberer-Tanzschule. Sie hatte als Kind selbst diverse Kurse besucht und das Tanzen weiter verfolgt, immer, wenn sie während der Sommerferien zuhause bei ihren Eltern war. Tanzen war ein ausgezeichneter Ausgleichsport und hielt sie fit. Nachdem Hermine vor zwei Jahren ihren Schulabschluß in Hogwarts gemacht hatte, nahm sie nun an einem neuartigen Programm in Cambridge teil. Die meisten ihrer Kurse fanden in der neuen Zaubererabteilung der Universität statt, aber das Programm bot auch einige Muggel-Lehrgänge an. Hermine schrieb sich für die zwei Hauptfächer Zaubertränke und Zauberkunst ein. Sie hatte vor, Zaubertrankmeisterin zu werden, und arbeitete während der Sommersemesterferien, um sich etwas Geld dazu zu verdienen.

„Ich gehe besser zu ihm, bevor er sich entschließt, das Gebäude zu zerstören. Er war noch nie für seine Geduld bekannt!“ Hermine seufzte schwer, als sie zu Snape ging.

Samantha rief ihr nach: „Viel Glück, ich bin so froh, dass es nicht mich getroffen hat!“

Severus drehte sich um, als er hörte, wie sich die Tür öffnete. Er hoffte, dass es nicht dasselbe junge Ding war, das ihm die Karte abgenommen hatte. Sein finsterer Blick intensivierte sich noch, als er sah, wer auf ihn zukam. Er schüttelte den Kopf und trat einen Schritt zurück, während er abwehrend seine Hände hob, als müsste er sich vor etwas Furchtbarem schützen.

„Miss Granger. Bitte sagen Sie mir, dass Sie eine durch zu viele Flüche verursachte Halluzination und nicht wirklich hier sind.“

Hermines Stimme klang matt, als sie sagte: „Guten Tag, Professor.“

Severus bedeckte sein Gesicht mit der Hand. „Der Rest des goldenen Trios springt jetzt nicht gleich aus diesem Raum, oder? Was machen Sie hier? Und aus welchem Grund bin ich hier?“ Severus sah sich im Raum um. „Wo sind wir? Merlin steh mir bei, es sieht fast aus wie eine Art Tanzsaal.“

Hermine sah den Mann verwirrt an. „Sie wissen nicht, warum Sie hier sind?“

„Nein,“ antwortete Snape bitter. „Ich sprach mit Albus in seinem Büro, als er mir diese Karte überreichte, die ich dem Mädchen gab. Es war offensichtlich eine Art Portschlüssel.“

Hermines Stimme war sanft, als sie sagte: „Möchten Sie gerne eine Tasse Tee, während ich es Ihnen erkläre?“

Severus richtete sich zu seiner vollen Größe auf, während er seine Roben schützend um sich schlang. Er starrte die junge Frau vor ihm zornig an, als er arrogant bemerkte: „Ich würde es begrüßen, wenn Sie mir sagen, um was es hier geht, so dass ich diesen lächerlichen Ort auf der Stelle verlassen kann. Etwas hindert mich daran zu apparieren, sonst wäre ich schon längst gegangen!“ Seine Empörung war fast greifbar.

Hermine hielt das Pergament in ihrer Hand hoch. „Erinnern Sie sich, dass Sie eine magische Wette gegen den Direktor verloren haben?“

Severus Schultern sackten herab. Er bedeckte sein Gesicht mit seinen Händen als Hermines Worte zu ihm durchdrangen. „Ich kann es nicht glauben! Ich bringe Albus um, wenn ich zurück bin.“

„Möchten Sie mir mitteilen, um was es bei der Wette ging?“ Hermine genoss sein offensichtliches Unbehagen. Er hatte ihr selbst und ihren Freunden in Hogwarts zu viele schlechte Zeiten beschert, als dass sie dies hier jetzt nicht genießen würde.

Severus war höchst ärgerlich als er zu Hermine sagte: „Nur zwei Mal in zwanzig Jahren hatte die alte Hexe recht. Wie zur Hölle hätte ich annehmen sollen, dass sie das noch einmal schafft?“

„Professor?“

„Trelawney.“

„Sie und Albus haben auf eine Prophezeiung, die Trelawney gemacht hat, gewettet und sie lag richtig? Was hätten Sie gewonnen, wenn sie sich geirrt hätte?“ Hermine versuchte nicht über die Suppe, die er sich selbst eingebrockt hatte zu lachen, aber sie versagte kläglich und fing an zu kichern.

Snape starrte das Mädchen an. „Denken Sie nach, Miss Granger. Benutzen Sie ihren Verstand, der so bekannt dafür ist auf einem außergewöhnlichen Level zu agieren und denken Sie nach.“

Hermine ging ein Licht auf. „Sie haben mit ihm um die Stelle in „Verteidigung gegen die dunklen Künste“ gewettet, stimmt’s?“ Ein Blick in Snapes Gesicht bestätigte ihre Vermutung. „Hatten Sie von den Konsequenzen denn keine Ahnung?“

Snape winkte ab. „Ich hörte Albus etwas Unbestimmtes über Tanzen erwähnen. Wer hätte gedacht, dass sie jemals wieder richtig liegen würde? Beide Prophezeiungen betrafen den Dunklen Lord. Er ist tot! Wie hoch wären die Quoten gewesen, eine Million zu eins?“

„Professor, dieses Pergament ist eine Kopie der Wette und der Konsequenzen. Es ist genau festgelegt, dass Sie zehn Wochen Tanzstunden mit mir nehmen und am Tanz zu Halloween in Hogwarts tanzen müssen.“

Snape schnappte sich das Pergament aus ihrer Hand und brüllte wütend: „Ich werde weder bei dem verdammten Halloween Tanz tanzen, noch beabsichtige ich, Ihre Gegenwart für die nächsten zehn Wochen zu ertragen! Sieben Jahre in Hogwarts waren lang genug!“

„Ich stimme Ihnen völlig zu, ich gehe in vier Wochen zurück nach Cambridge.“ Hermine lächelte selbstzufrieden. Daran sollte er zu kauen haben. Sie nahm das Pergament zurück um sich die Bedingungen noch mal anzusehen. „Wie auch immer, Sie sind verpflichtet die Klauseln der Wette einzuhalten. Die Konditionen sind sehr präzise. Zehn Wochen Unterricht, eine Stunde die Woche und den Tango in vollem Kostüm beim Halloween Tanz tanzen.“

„Was meinen Sie mit vollem Kostüm? Lassen Sie mich mal sehen.“, knurrte Snape Hermine an und riss ihr das Pergament erneut aus den Händen.

Hermine zuckte mit den Schultern. „Es könnte schlimmer sein. Er hätte das anstehende Fest näher spezifizieren können. Wenn Sie einfach behaupten, Sie hätten ein Kostüm an, wird niemand etwas dagegen sagen können.“

Snape hob fragend eine Augenbraue. „Was genau ist ein volles Kostüm des 16. Jahrhunderts, Miss Granger?“

Sie streckte wieder die Hand nach dem Pergament aus und deutete auf einen bestimmten Paragraphen. „Es steht genau hier, oh mein Gott!! Ähm, wie sehen Sie in Strumpfhosen aus, Professor?“

„Strumpfhosen?“

„Ja, hier steht, es ist erforderlich, dass Sie ein Kostüm des 16. Jahrhunderts tragen, komplett mit…“ Hermine fing an zu lachen.

„WAS?“ Snape sah erneut nach. „Der Mann ist verrückt geworden! Wie soll ich jemals meine Autorität zurückgewinnen, wenn ich vorher solche Kleidung getragen habe?“

Hermine schnaubte, als sie versuchte, mit dem Lachen aufzuhören. „Ich verstehe, Sir. Aber es beschreibt Strumpfhosen mit einem Schurz vorne und dieser muss das Bild einer Schlange tragen. Vielleicht könnten Sie es sich vorstellen, wenn Sie in den Geist von Halloween eintauchen würden?“ Sie hob die Hände, um den Blick, den er ihr zuwarf, abzuwehren. „Ich habe das nicht geschrieben, der Direktor war es! Immerhin hat er nicht gesagt, dass es eine Schlange aus Strass sein müsste, mit pinken Bändern um den Schurz zu halten.“

Snapes Blick war mörderisch. „Ich denke nicht, dass es angebracht ist, meine Genitalien zu verzieren, Miss Granger.“

„Nun, es ist ja nicht so, als müssten Sie sich ein Schlangentattoo auf Ihrem …“ Die Worte blieben ihr im Hals stecken, während sie auf die Leistengegend ihres früheren Professors sah. War sie wirklich dabei, mit Snape über sein Glied zu diskutieren?

Seine Stimme was eisig, als er ihre Grübeleien unterbrach. „Miss Granger.“

„Hmmm?“ ‚Nimm dich zusammen, Mädchen!’ Trotzdem fragte sie sich, wie er wohl aussah in besagtem Schurz und Strumpfhosen. Im Sommer zwischen ihrem sechsten und siebten Schuljahr hatte sie zufällig im Grimmauld Platz 12 einen flüchtigen Blick auf ihn werfen können, kurz bevor er in die Dusche ging. Er hatte gerade vorgehabt, seine Unterwäsche auszuziehen, als sie ins Badezimmer gekommen war. Wer hätte gedacht, dass ein Mann, der solch weite Roben bevorzugte, körperbetonte, enge Slips darunter trug? Sie hatte danach einige erotische Träume über den Teil des Körpers gehabt, den dieser Slip verbarg. Hermine errötete als sie an ihn, praktisch unbekleidet, dachte.

Severus rollte mit den Augen über ihr offensichtliches Unbehagen. Sein Ton war barsch als er sagte: „Miss Granger!“

„Oh, Entschuldigung, Professor. Dies ist eine Magische Wette. Sie haben keine andere Wahl als sich zu fügen und ich glaube Sie sind an diese Bestimmungen gebunden, richtig?“

Severus bedeckte seine Augen und schüttelte den Kopf. Sie hatte natürlich Recht. Wenn er nicht zustimmte, einen Terminplan für den Unterricht zu vereinbaren, würde er niemals gehen können. Oder noch schlimmer. Er wollte gar nicht erst wissen, was es für Auswirkungen haben würde, wenn er bei einer magischen Wette mit Albus vertragsbrüchig würde. Er sah sie abwägend an, seine Stimme wurde zu einem Schnurren. „Sie könnten ‚Nein’ sagen, das wissen Sie. Dann könnte ich gehen und Albus wäre gezwungen, es fallen zu lassen.“

„Unglücklicherweise, Professor, scheint es so, als hätte der Direktor mich durch einen offiziellen Vertrag mit meinem Chef engagiert. Ich bin genauso gebunden wie Sie.“ Hermine seufzte. „Wann möchten Sie mit Ihrem Unterricht beginnen, Sir?“

Severus sah die junge Hexe fragend an. „Sie erwähnten, dass Sie in vier Wochen nach Cambridge gehen, oder nicht?“

„Ja, aber Albus muss auch das arrangiert haben. Gestern Abend fragte mich mein Chef, ob ich auch einverstanden wäre, jemanden zu unterrichten, nachdem ich schon weg wäre, als persönlicher Gefallen für ihn. Er sagte, er stünde noch in der Schuld eines alten Freundes und würde mir einen Bonus bezahlen, wenn ich zustimmte. Ich bin an der Universität. Der Bonus käme gelegen, so stimmte ich natürlich zu. Albus muß dieser Freund sein.“ Sie zeigte auf das Pergament, welches er in der Hand hielt. „Es steht dort in Punkt drei. Ich bin engagiert durch diesen Vertragsabschluß. Es scheint so, als hätte der Direktor alle Eventualitäten bedacht, Sir.“

„Warum Sie, Miss Granger?“ Er war sicher, er hätte zu diesem Zeitpunkt bereits einen der anderen Trottel verhext, sie standen ohnehin einfach nur da und kicherten nervtötend.

„Weil ich wohl eine der wenigen Tanzlehrerinnen bin, die hier in London den Tango Argentino lehrt.“, antwortete sie mit einem Grinsen.

„Tango Argentino?“

„Ja, der Tango Argentino ist ein kultureller Tanz, der seinen ganz eigenen Stil, Pausen, Musikalität, Körpersprache und Bewegung hat. Beim Tango Argentino müssen sich der Mann und die Frau umarmen, um in der Bewegung des Tanzes eine Einheit zu bilden. Das ist der einzige Stil des Tangos, den ich unterrichte.“

Snapes Wangen färbten sich leicht rosa. „Umarmung?“

„Ja, Professor, Umarmung.“ Hermine trat vor und fasste seine rechte Hand. „Ihre rechte Hand geht um meinen Rücken und bleibt leicht auf meinem linken Schulterblatt liegen.“ Snape bewegte seine Hand steif zu dem Platz, den sie beschrieb.

„Nehmen Sie den Ellbogen ein wenig herunter, Sir, und bringen Sie ihn näher zu unseren Körpern. Mein Arm sollte sacht auf dem oberen Teil ihres Armes liegen.“ Severus senkte seinen Ellbogen und Hermine legte ihren Arm auf seinem rechten Bizeps und ihre linke Hand auf seiner Schulter ab.

Severus schluckte rau. „Und jetzt?“

„Zunächst strecken Sie ihren linken Arm und bilden einen neunzig Grad Winkel.“ Er machte es so, wie sie es sagte. Sie nahm ihre Hand hoch zu seiner und legte ihre rechte Handfläche in seine linke Hand. „Sie sind ein bisschen zu hoch. Nehmen Sie Ihre Hand ein wenig herunter. So ist es richtig. Schließen Sie Ihre Finger mehr um meine Hand. Sie müssen mich gegen sich halten. Als Mann liegt es an Ihnen, den Raum zu schaffen, den ich benötige um mich zu bewegen. Und werden Sie lockerer, Sie sind viel zu steif. Wenn wir beginnen zu tanzen, tanzen wir annähernd Wange an Wange. Es hilft dabei, dass unsere Bewegungen zu einer Einheit zusammenfließen.“

Hermine sah hoch in Snapes schwarze Augen, als sie bemerkte, dass er sie fest in seiner Umarmung hielt. Seine Hände waren groß und geschmeidig. Sie konnte die Wärme seiner Hand auf ihrem Rücken fühlen. Sie fühlte die Stärke in seinem Griff, mit dem er sie hielt, die bloße Kraft des Mannes in ihren Armen. Der Duft von Kräutern betörte ihre Nase. Sein Ausdruck war unlesbar. Seine Augen schienen zu glühen, als er sie ansah.

Hermine trat einen Schritt aus seiner Umarmung zurück. „So. Wann möchten Sie die Termine für ihre Unterrichtsstunden?“

tbc

Die erste Lektion

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