Minnies Fanfictions

Kapitel 02 Wo sind Sie, Dr. Dolittle

Wo sind Sie, Dr. Dolittle, wenn man Sie braucht?


Tonks, Bill und Thomas kamen miteinander am Apparierpunkt an, innerhalb von Minuten gefolgt von Harry und dem Raben. Er nickte den anderen stumm zu, während sie sich auf den Weg zum Haupteingang machten. Das Schloss schien verlassen zu sein und keiner begegnete ihnen unterwegs, während sich die seltsame Gruppe auf den Weg hinunter zu den Kerkern machte.

Sie klopften vor einem Wandteppich, der sehr anschaulich eine Schlange darstellte, die sich um einen Kessel schlang und den Zugang zu Snapes Räumen bildete. Eine lächelnde Hermine ließ sie ein.

„Harry, schön dich zu sehen, aber was machst du hier?“ Hermine sah sich um. „Wo ist Severus? Hat er dich nicht getroffen?“

Der Rabe verließ Harrys Schulter und flog zu den Bücherregalen. Harry nickte Bill und Thomas zu ihm zu folgen, ehe er sich wieder an Hermine wandte. „Vielleicht solltest du dich lieber hinsetzen.“

„Harry, warum zieht dieser Rabe da Bücher aus meinem Bücherregal? Wo ist Severus?“ Hermine sah zu, wie der Rabe seinen Schnabel in einige Bücher einhakte und jedes nacheinander aus dem Regal zog. Bill und Thomas hoben die schweren Wälzer auf, nachdem sie auf den Boden gefallen waren.

„Hermine, der Rabe ist Severus.“

„Wie bitte?“ Hermine sah ihn an, als wenn ihm gerade ein weiterer Kopf gewachsen wäre. „Wovon redest du überhaupt?“

Harry deutete auf den Raben, der nun auf dem Schreibtisch in der Ecke zwischen Bill und Thomas hin und her hüpfte. Die Bücher, die der Vogel ausgewählt hatte, lagen geöffnet vor den Zauberern und alle versuchten herauszufinden, warum der Rabe gerade diese speziellen Bände ausgesucht hatte. Harry seufzte schwer. „Etwas lief bei dem Spiegel verkehrt, den wir untersucht haben. Er hat Snape in einen Raben verwandelt.“

„Du willst mir sagen, dass dieser Vogel dort mein Mann ist?“

Tonks klopfte Hermine ungeschickt auf die Schulter. „War Severus’ Animagusgestalt ein Rabe?“

Harry richtete sich bei Tonks Frage auf. Animagus… natürlich! So weit er wusste, war Snape kein Animagus, aber vielleicht hatte ihn der Spiegel irgendwie zur Verwandlung gezwungen. „Guter Einfall, Tonks. Hermine?“

„Severus war kein Animagus.“

„Das ist okay, aber vielleicht hat ihn der Spiegel irgendwie zur Transformation gezwungen. Tonks, versuch Professor McGonagall zu finden. Sie kann uns vielleicht mehr darüber sagen, wie man ihn zurückverwandeln könnte.“

„Geht klar, Harry.“ Tonks stand auf, um zum Büro der Schulleiterin zu laufen.

Hermine schleppte sich hinter Harry her, als er zu der Gruppe in der Ecke ging. „Schon Glück gehabt?“

Bill schüttelte den Kopf. „Dieses Buch über Zaubertränke listet Gegengifte für einige der Schneller-handeln-Tränke auf, aber eigentlich hat es nichts mit der Transformierung in ein Tier zu tun.“

Harry nickte. „Thomas? Irgendwas gefunden?“

„Ich bin nicht sicher. Dieses hier listet ganz eindeutig einige nette Dunkle Magien auf. Ich bin nur nicht sicher, ob es auch passt.“

„In Ordnung, versucht es weiter.“

Hermine starrte in die schwarzen Augen des Raben. „Severus?“ Der Vogel sah die Hexe einen Augenblick an, ehe er seinen Kopf senkte.

„Oh mein Gott!“

Drei Paar Augen trafen sich über ihrem Kopf. „Ähm, Hermine, warum lassen wir sie nicht mit ihrer Arbeit weiter machen? Ich hoffe, dass wir bald eine Antwort finden und ihn dann zurück bringen.“ Harry begleitete die geschockte Hexe zum Sofa. Er rief durch das Flohnetzwerk in die Küche und bestellte Tee, der zu ihnen hinunter gebracht werden sollte. Als nachträglicher Einfall bat er die Elfen auch um ein paar Schokoladenkekse.

„Mein Mann ist ein Vogel.“ Hermine saß auf einer Seite des Sofas und klammerte sich verzweifelt an die Armlehne, während sie versuchte, sich die Situation zu erklären. Hysterisches Lachen sprudelte nach oben. „Du hast immer gesagt, dass er die Fledermaus aus den Kerkern sei. Ich denke, er hat dir hiermit bewiesen, dass du dich geirrt hast, Harry!“ Gedankenverloren nahm sie den Tee und die Kekse an, die Harry ihr anbot. „Ich hatte noch gar nicht die Gelegenheit… Oh mein Gott! Harry, er kann kein Vogel sein. Ich konnte ihm noch gar nicht sagen, dass ich schwanger bin!“

Hermine rauschte zurück zum Schreibtisch. „Severus, du verwandelst dich noch in dieser Minute zurück! Kein Kind von mir wird einen Raben zum Vater haben. Hast du mich verstanden? Ich bin schwanger. Hör jetzt mit diesen Dummheiten auf und komm zurück.“

Bill führte Hermine sanft zurück zum Sofa. „Hermine, ich glaube nicht, dass er sich so einfach zurück verwandeln kann. Ich bin sogar ziemlich sicher, dass er kein Rabe sein würde, wenn er wüsste, wie er das ändern kann.“

Hermine nickte zustimmend. Ihr Mann war ein Rabe.

„Hermine?“ Minerva musterte die junge Frau, von der sie inzwischen wie von einer Tochter dachte. „Hermine, Liebes, geht es dir gut?“ Als es Hermine versäumt hatte, ihrem Klopfen zu antworten, benutzte Minerva ihre Schulleiterprivilegien und senkte die Schutzzauber. Der Anblick der jungen Hexe mit tränenüberströmtem Gesicht brachte die stoische Frau aus der Fassung.

„Minerva, er ist ein Vogel. Ein verflixter Vogel!“

„Ähm, Tonks, könntest du dich zu Hermine setzen? Minerva, hier drüben.“ Harry winkte der Direktorin.

Minerva klopfte der Hexe auf die Schulter und ging zu der Gruppe, die sich um den Schreibtisch versammelt hatte. Tonks hatte ihr die ungewöhnliche Situation auf dem Weg zu den Räumen der Snapes erzählt. Sie hob eine wohlgeformte Augenbraue, als sie den Raben erblickte. „Severus? Bist du das?“

Der Rabe krächzte laut, ehe er seinen Kopf senkte.

„Harry, ich denke, dass vielleicht eines dieser drei Bücher die Antwort enthält.“ Bill klappte die Bücher zu und zeigte Minerva die Titel der dicken Schinken. Runenübersetzung für Fortgeschrittene, Die Dunklen Künste überlistet und Befreie das Tier in dir.

„Woher haben sie die, Mr. Weasley?“

„Snape hat sie für uns ausgewählt und auch noch diese anderen Bücher, aber sie scheinen keine Lösung für uns zu haben, die wir auch gebrauchen können. Vielleicht können Sie etwas herausfinden.“ Bill blickte zum Sofa hinüber. Tonks saß auf dem Boden und sprach leise mit Hermine. Die junge Hexe saß mit hochgezogenen Beinen da und frische Tränen glitzerten auf ihrem Gesicht. Er hoffte aufrichtig, dass sie es schaffen würden, Snape heute Abend noch zurück zu bringen. Wenigstens um Hermines willen.

„Severus hat sie ausgesucht?“ Minerva machte sich nicht die Mühe, die Skepsis in ihrer Stimme zu verbergen.

Thomas nickte. „Er zog sie mit dem Schnabel aus dem Bücherregal. Ziemlich gerissen, hm?“

Minerva stand steif da. „Natürlich, er war wahrscheinlich der beste Schüler, den Hogwarts je gesehen hat. Warum sollte sich das jetzt ändern? Was genau ist passiert, Mr. Potter? Lassen Sie kein Detail aus.“ Minerva beschwor sich einen Stuhl herbei und setzte sich, um den Einzelheiten zu lauschen.

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„… und dann tauchten die anderen auf.“ Harry hat vom Beginn an angefangen, als seine Abteilung zuerst von dem Spiegel erfuhr und beantwortete Minervas Fragen, während er fortfuhr. „Wir haben eine Art Theorie, dass der Spiegel eine Transformation erzwingt, auch wenn man kein Animagus ist.“

„Und wo ist der Spiegel jetzt? Haben Sie die Runen am Rahmen kopiert?“

„Nein, haben wir nicht. Ich vermute, ich habe nicht allzu klar gedacht. Ich war mehr besorgt darüber, was ich Hermine sagen sollte. Der Spiegel ist immer noch im Untergeschoss von Malfoy Manor. Ich gehe hin und kopiere die Runen. Ich möchte auch den Raum irgendwie verschließen, denn ich will es heute Abend nicht mit noch mehr Verwandlungen zu tun haben.“ Harry stand auf, um zu gehen.

„Harry? Du gehst?“

Hermines sanfte Stimme traf ihn bis ins Mark. Auch wenn er den Blödmann nicht mochte, fühlte er mit Hermine. „Ich bin bald zurück. Ich muss den Spiegel verriegeln.“

Ihr tränenreiches Nicken brach ihm das Herz und stärkte seine Entschlossenheit, Snape so schnell wie möglich wieder in einen Menschen zu verwandeln.

tbc

Vorbereitung auf eine gemütliche Nacht

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