Minnies Fanfictions

Kapitel 04 Flüche - erneut vereitelt

Flüche - erneut vereitelt


Der Morgen graute und brachte Stürme und starke Winde. Hermine sah in den bedeckten Himmel und fragte sich, wohin ihr Mann gegangen war.

Sie hatte nicht besonders gut geschlafen in der letzten Nacht, bis sie in ihren Räumen das Flügel schlagende Geräusch des Raben gehört hatte. Das Wissen, dass er sicher zurück war, linderte die Einsamkeit die sie fühlte, wenn auch nur für eine kurze Weile. Das Geräusch von flatternden Flügeln wurde lauter, als der Rabe in das Schlafzimmer segelte und mühelos auf der Schwelle landete.

„Hast du eine schöne Zeit gehabt, Liebling? Ich bin froh, dass du zurück bist, ich habe schon angefangen, mich zu sorgen.“

Der Vogel krächzte laut und verlagerte das Gewicht von einem Fuß auf den anderen.

Hermine gähnte und sank zurück in ihr Kopfkissen. „Ich liebe dich auch. Nacht.“ Sie schlief unruhig, unheimliche Bilder tauchten in ihrem Schlaf auf, Bilder von einem lockigen, schwarzhaarigen Kind, das mit einem Raben spielte.

Als sie am Morgen aufwachte, schlief er immer noch auf der Schwelle, den Kopf unter einen Flügel gesteckt.

Sie stand früh auf, wie es ihre Gewohnheit war, und bestellte ein Tablett aus der Küche. Tee und Toast für sie, rotes Fleisch für ihn.

Hermine trank ihren Tee und beobachtete den Raben, wie er an dem Fleisch riss. „Weißt du, du solltest wirklich auf dein Cholesterin achten. All das rote Fleisch kann nicht allzu gut für dich sein.“

Der Rabe wandte seine perlenartigen Augen der Hexe zu, während noch ein Happen Fleisch aus seinem Schnabel heraus hing.

Hermine hob eine Hand. „Schon gut, mach was du willst. Ich bin zu müde um mit dir zu streiten.“ Sogar in seiner Vogelform erkannte sie diesen Blick.

Ein lautes Klopfen hallte durch das Zimmer.

Hermine sah zur Tür. „Gut, das wird Harry und der Rest sein. Ich hoffe, dass Remus bei ihnen ist. Vielleicht kann er helfen.“

Der Rabe krächzte laut und schlug protestierend mit den Flügeln.

„Es ist mir egal, ob du Harry oder Remus magst. Das Mindeste, was du tun kannst, ist nett zu ihnen zu sein. Du hast dir diese Suppe selbst eingebrockt.“ Hermine lief zur Tür.

„Morgen, Hermine. Ist alles in Ordnung?“ Harry umarmte seine Freundin, ehe er aus dem Weg ging. Der Rest der Gruppe begrüßte sie und alle betraten das Zimmer.

„Hermine, geht es dir gut? Tonks hat mir erzählt, was passiert ist.“ Remus folgte den anderen hinein.

„Oh Remus. Er ist ein Vogel!“ Hermine ließ sich von ihrem alten Freund fest umarmen und fühlte sich durch seine Anwesenheit gleich stärker. „Was soll ich nur machen?“

„Wir finden einen Weg, ihn zurück zu bringen, mach dir keine Sorgen.“ Remus blickte sich im Raum um. „Wo ist Severus jetzt?“

Hermine sah sich um. „Vor einer Minute war er noch hier. Severus?“

„Er war hier?“

„Ja… er war beim frühstücken“, sagte sie. „Wir waren gerade fertig, als du geklopft hast. Er macht das nur um schwierig zu sein. Es würde ihm Recht geschehen, wenn ihr ihn so lassen würdet, wie er ist.“

Harry nickte zustimmend. „Ich bin sicher, dass er bald zurück ist. Warum fangen wir nicht mit der Arbeit an? Thomas, würdest du Remus die Bücher zeigen, an denen du und Bill zuletzt gearbeitet habt? Ähm, Hermine?“

Hermines Stimme erklang aus dem Schlafzimmer. „Severus Snape, du wirst noch in diesem Augenblick heraus kommen. Wo bist du? Ich habe genug von deinen Albernheiten. Zeig dich!“, forderte sie.

Remus und Harry tauschten einen Blick aus. Es war Tonks, die zuerst sprach. „Fangt ihr beide schon an. Ich rede mit ihr.“

Nickend wandten sich die beiden der vorliegenden Arbeit zu. Harry entrollte das Pergament, das er in der Hand hielt. „Das sind die Runen auf dem Spiegel. Ich bin gestern Nacht, nachdem ich von hier fort bin, zurück zum Manor gegangen und habe sie abgeschrieben. Sie sind auf beiden Seiten des Spiegels gleich.“

Remus studierte die Zeichen. „Vielleicht solltest du Hermine einen Blick darauf werfen lassen. Wenn ich mich recht erinnere, war sie ziemlich gut in Alte Runen.“

„Ich habe schon darüber nachgedacht. Sie scheint so… neben sich zu stehen.“

„Kannst du ihr das verdenken? Du magst vielleicht den Mann nicht, aber er ist ihr Mann. Hast du gehört, was sie gestern gesagt hat? Sie ist schwanger und du hast ihren Mann in einen Vogel verwandelt.“ Bill sah Harry bedeutsam an.

„Ich habe ihn nicht in einen Vogel verwandelt. Die blöde Fledermaus hat das alles selbst gemacht. Ich habe ihm gesagt, er solle warten, aber hört er vielleicht auf mich?“ Harry plumpste in einen der leeren Sessel. „Tatsächlich denke ich, dass es sogar eine Verbesserung ist, auch wenn sie es nicht so sieht. Wenigstens muss ich so nicht auf ihn hören.“

Eine Reihe von lauten Krächzern schien den Raum zu füllen. Der Rabe segelte majestätisch durch das verzauberte Fenster und schwebte über dem Schreibtisch, bis er auf dem Stapel Bücher in der Ecke landete.

„Severus?“ Remus blickte in die schwarzen Augen des Vogels.

Der Rabe flatterte wie zur Antwort leicht mit seinen Flügeln. Seine Augen schweiften über den Schreibtisch und dann krächzte er laut, als er die Runen auf dem geöffneten Pergament sah. Der Vogel sprang vom Bücherstapel und hüpfte um das Papier.

„Runter da, Snape, Sie zerreißen sonst das Pergament. Ich hatte genug Schwierigkeiten damit, alles abzuschreiben. Was erwarten Sie, wie sollen wir sonst etwas herausfinden? Sie sind wirklich keine Hilfe.“ Harry versuchte, den aufgeregten Vogel weg zu schieben.

Der Rabe hackte ärgerlich nach ihm. Es hatte niemals zwischen ihnen beiden so etwas wie Zuneigung gegeben und diese Situation schien alles noch viel schlimmer zu machen.

„Severus?“ Remus sah den Raben an. „Ähm, Harry, warum gehst du nicht zu Hermine und sagst ihr, dass er zurück ist?“

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Harry zögerte, seine Freundin in die Untersuchung mit einzubeziehen, denn er machte sich Sorgen, dass ihre Konzentration auf das Problem ihres Mannes die Dinge nur verschlechtern würde. Hermine, wie auch immer, war stets eine glänzende Forscherin gewesen.

Sie stimmte zu, behilflich zu sein und hoffte damit, ihren Mann früher oder später zurück zu bekommen. Bald wurde es ersichtlich, dass sie von Anfang an die Leiterin dieser Untersuchung hätte sein sollen.

Der Rabe hüpfte von Stapel zu Stapel, ehe er sich einfach auf einem Haufen Bücher niederließ, der der Gravitation zu trotzen schien. Das plötzliche Schlagen seiner Flügel brachte die Papiere auf dem Schreibtisch zum flattern.

„Also wirklich Severus, wenn du mich jedes Mal störst, wenn dir etwas einfällt, finden wir niemals eine Lösung. Was ist jetzt wieder?“ Hermine hielt sich nicht damit auf, von dem Buch, das sie gerade durchblätterte, hoch zu sehen.

Das war das dritte Mal in der letzten Stunde, dass der Rabe so aufgeregt auf dem Schreibtisch gelandet war. Das erste Mal hatte noch für Besorgnis gesorgt, bis er sich mit einem Pergament davon machte, welches sie gerade entzifferte. Es dauerte einige Minuten und ein paar Zauber, ehe Hermine fähig war, sich das Dokument zurück zu holen. Das zweite Mal brachte die Hexe dazu, den schwarzen Vogel bissig anzufahren.

„Ja, ja, einen schönen Flug, Severus“, antwortete Hermine geistesabwesend.

Der Rabe krächzte lärmend, ehe er aus dem verzauberten Fenster flog.

„Ehrlich, ich weiß ja, dass er meine Aufmerksamkeit sucht, aber er kann manchmal ein solches Kind sein“, murmelte sie.

Remus unterdrückte ein Lachen. Manche Dinge änderten sich nie.

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