Minnies Fanfictions

Kapitel 08 Epilog - Und es sprach der Rabe

Epilog - Und es sprach der Rabe: "Nie Wieder!"


Elf Jahre später:

„In Ordnung. Beruhigt euch jetzt alle.“ Die Direktorin McGonagall bat um Ruhe, als ein neues Schuljahr in Hogwarts begann. „Professor Snape, würden Sie bitte die Erstklässler zum Einsortieren herein bringen?“

Der stellvertretende Schulleiter warf seiner Frau einen Blick zu, ehe er der Direktorin zunickte. Seine älteste Tochter war unter den Erstklässlern, die nervös in der Eingangshalle warteten. Katherine hatte das Einsortieren über die Jahre schon oft gesehen, aber nun war sie ein nervöses Wrack, stritt schon den ganzen Tag mit ihren Brüdern und ihrer Schwester, jetzt, da sie soweit war, sich der Sortierung zu stellen. Severus musste lachen, er wusste nicht, wer nervöser war, seine Frau oder seine Tochter.

„Willkommen in Hogwarts“, sagte Professor Snape. Er fing einen Blick seiner Tochter auf, nickte ihr leicht zu, um sie zu beruhigen, und begann dann mit der traditionellen Ansprache für die Erstklässler. „Das Festessen zum Beginn des Semesters fängt gleich an, aber ehe Sie Ihre Plätze in der Großen Halle einnehmen können, werden Sie in Ihre Häuser sortiert. Die Einsortierung ist eine wichtige Zeremonie…“

Severus hatte die gleiche Rede während der letzten zehn Jahre gehalten. Er konnte sie im Schlaf aufsagen und würde doch keine Silbe verändern. Er blickte über die Gesichter, die ihn nervös ansahen und stöhnte fast auf, als er die beiden besten Freunde seiner Tochter an ihrer Seite stehen sah.

Devin Weasley hatte das traditionelle rote Haar und die Sommersprossen des Weasley-Clans, gemischt mit den alarmierend blauen Augen seiner Mutter. Auch wenn er nicht der gleiche Unruhestifter wie seine beiden Zwillingsonkel war, schien Devin doch seine Tochter dazu gebracht zu haben, mehr als nur ein paar Regeln zu brechen, während sie aufwuchsen. Auf Katherines anderer Seite stand James Sirius Potter. Seine widerspenstigen schwarzen Haare und leuchtend grünen Augen waren ein Geschenk von seinem Vater und seinen Großeltern.

Severus hatte lachen müssen, nicht einmal Ginnys Gene waren genug gewesen, Potter zu übertrumpfen, was ihren Sohn betraf. Ihre Tochter und der jüngere Sohn hatten das rote Haar und die Sommersprossen, die so charakteristisch für die Weasleys waren, doch James war ein Potter durch und durch. Und machte genauso viele Schwierigkeiten, soweit es Severus sagen konnte. Beide, Bill und Harry waren in das Schloss gezogen – kurz nachdem ihre Kinder geboren wurden: Bill unterrichtete Alte Runen als Professor Ganesvoort kündigte und Harry übernahm den Verteidigung gegen die dunklen Künste Unterricht.

„… ich hoffe, dass jeder von Ihnen ein Gewinn für das Haus wird, in das Sie kommen. Los jetzt, die Einsortierungs-Zeremonie beginnt.“ Severus begleitete sie durch die Vordertüren der Großen Halle, wobei sich seine Roben als sein Markenzeichen hinter ihm aufbauschten. Sie hielten vor dem Lehrertisch an, wo der geflickte und abgetragene sprechende Hut ruhig auf dem Stuhl lag.

Die Gruppe zappelte herum, während sie darauf warteten, dass der Hut sein Willkommenslied beendete. „… Wo auch immer ihr hin geht, die richtigen Dinge müsst ihr tun und mit diesem Gedanken im Sinn werde ich euch sortieren nun.“ Der sprechende Hut schwieg wieder.

Severus zog eine Liste aus den Tiefen seiner Tasche. „Wenn ich Ihren Namen aufrufe, setzen Sie den Hut auf und nehmen auf dem Stuhl Platz, um einsortiert zu werden.“

„Laura Adams.“ Eine große, dünne Hexe ging zögernd nach vorn und zog den Hut auf, während sie sich auf den Stuhl setzte.

Es dauerte nur einen Augenblick, bis sich der Hut entschieden hatte.

„RAVENCLAW!“ Der Tisch der Ravenclaws applaudierte, während die junge Hexe zu ihnen rannte.

„Edward Aldrige.“

Das Einsortieren lief weiter.

„James Potter.“

James drückte Katherines Hand, ehe er zum Stuhl lief. Er setzte sich den Hut fest auf den Kopf und wartete. Sein Vater hatte kaum über seine eigene Einsortierung gesprochen, aber er hatte von seinen vielen Onkels gehört, was passieren würde.

„Ja, ja, es scheint, als kämen wir zum Ausgangspunkt zurück. Loyalität, ein gescheiter Kopf, aber über all dem steht der Mut. Ja, wie es schon dein Vater und deine Mutter waren…“

„GRYFFINDOR!“, rief der Hut aus und alle am Tisch der Gryffindors stampften mit ihren Füßen und jubelten.

Harry strahlte, während er seinem Sohn sah, wie dieser an seinem alten Tisch saß.

Hermine fing einen Blick ihrer Tochter auf und lächelte ihr ermunternd zu. James Potter in Gryffindor, nun, das war nicht wirklich eine Überraschung, ebenso wäre es bei Devin, wenn er in dieses Haus sortiert werden würde, nachdem jeder Weasley, der vor ihm nach Hogwarts kam, auch in Gryffindor war. Sie war ziemlich sicher, dass Katherine mit Devin und James nach Gryffindor sortiert werden würde. Die junge Hexe war ihr ziemlich ähnlich, eine Tatsache, mit der sie ihren Mann gnadenlos aufzog.

Auf der anderen Seite würde ihr Sohn wohl höchstwahrscheinlich nach Slytherin kommen, etwas, das Severus jedes Mal auf den Tisch brachte, wenn sie ihn wegen Katherine neckte. Und die Zwillinge? Wer weiß, wohin sie sortiert werden würden. Severus und sie hatten oft während der letzten Jahre über ihre Talente gesprochen, doch keiner war sicher, wo ihr jüngster Sohn und ihre jüngste Tochter landen würden. Ihre beste Schätzung war Ravenclaw, und sie machte Witze darüber, dass sie Raben wie ihr Vater werden würden. Aus irgendeinem Grund fand Severus diese Bemerkung überhaupt nicht komisch. Nur die Zeit konnte das beantworten. Der Name ihrer Tochter zog jetzt ihre Aufmerksamkeit auf sie.

„Katherine Snape.“

Katherine stülpte sich den sprechenden Hut über und setzte sich. „Ah, zwei so mächtige Kräfte sind in dir, aber die eine stellt die andere in den Schatten.“

„GRYFFINDOR!“, rief der Hut und wieder tobte der Gryffindortisch, stampfte mit den Füßen und jubelte.

Katherine hüpfte vom Stuhl und lächelte ihren Vater breit an, ehe sie Platz bei ihren neuen Hausgenossen einnahm. Ein schneller Blick auf den Lehrertisch zeigte ihr, dass sie ihre Mutter und Onkel Harry anlächelten.

Severus nickte seiner Tochter zu – wie er hoffte in aufmunternder Art und Weise. Gryffindor. Eine Snape in Gryffindor. Nun, er hatte schon immer gewusst, dass sie wie seine Frau war. Dass Katherine nach Gryffindor kam, war eigentlich vorbestimmt gewesen, genauso wie er sicher war, dass Nicholas nach Slytherin kommen würde.

„Devin Weasley.“

Der Hut tat nur wenig, um das leuchtend rote Harry des jungen Mannes zu verbergen, während dieser darauf wartete, dass er ihm sein Schicksal sagen würde. „Noch ein Weasley, aber nicht genau so wie die anderen vor dir, demnach eine neue Generation. Tja, egal.“

„GRYFFINDOR!“, rief der Hut aus und der Gryffindortisch applaudierte laut, als sich der letzte Erstklässler des Abends zu ihnen setzte.

Severus rollte das Pergament wieder auf und nahm seinen Platz am Lehrertisch zwischen Professor McGonagall und seiner Frau ein. Katherine saß zwischen Weasley und Potter und lachte über etwas, dass einer von beiden gesagt hatte. Er hoffte nur, dass sie die beiden als Brüder ansehen und mit keinem von beiden eine romantische Beziehung eingehen würde. Dann wiederum – berühmte Eltern zu haben war schwierig genug, doch mit Freunden, die dieselben Probleme hatten war es für seine Tochter wahrscheinlich möglich, so normal wie möglich aufzuwachsen.

Hermine drückte seine Hand. „Geht es dir gut?“

„Weil Katherine nach Gryffindor geht? War das jemals eine Frage, nachdem ihr Weasley und Potter in den letzten Jahren jeden Schritt gefolgt sind? Nein, ich glaube, ich wäre überrascht gewesen, wenn sie irgendwohin sonst gekommen wäre.“

Die Platten füllten sich magisch mit Essen, nachdem die Schulleiterin den Beginn des Festessens ausgerufen hatte.

„Nicht einmal eine Spur des Bedauerns?“, erkundigte sie sich neckend.

Severus lächelte. „Meine liebste Frau, ich sollte dich das im nächsten Jahr fragen, wenn Nicholas nach Slytherin sortiert wird, also genieße nur den Moment. Nächstes Jahr bin ich dran und werde mich hämisch freuen.“

„Da bin ich sicher.“ Hermine schenkte für sie beide Kürbissaft ein. „Ich habe nur immer noch keine Ahnung, wohin wohl die Zwillinge kommen.“

„Ich glaube, dass die Chancen vier zu eins für Ravenclaw stehen. Flitwick wettet zehn zu eins dass einer in Gryffindor und einer in Slytherin endet, und zwölf zu eins wenn du genau sagst, wer in welches Haus kommt. Hufflepuff ist wirklich eine reine Spekulation und liegt bei zwanzig zu eins.“ Severus nahm sich von dem Roastbeef.

„Severus!“

„Was?“ Er sah seine erstaunte Frau an. „Du weißt doch, dass die Lehrer wetten, wohin unsere Kinder kommen, oder?“

„Nein, ich wusste das nicht.“

Severus zuckte mit den Schultern. „Nun, bei Katherine und Nicholas gibt es keinen Wettstreit, damit ist kein Geld zu machen, es sind die Zwillinge, wo sich jeder unschlüssig ist.“

Hermine seufzte. Sie hätte es wissen müssen. Flitwick hatte eine Wette laufen gehabt, an welchem Tag und um welche Zeit Hermine ihr Kind bekommen würde. Und über die Anzahl der Kinder, die sie haben würde. „Vielleicht sollten wir sie nach Beauxbatons schicken?“

„Machst du Witze? Unser Ruhestand hängt allein von der Einsortierung der Zwillinge ab. Ein paar Jahre noch und ich glaube, ich kann den Hut dazu bringen, sie in zwei Häusern unterzubringen.“

„Hufflepuff nicht?“ Hermine konnte nicht glauben, dass sie solch eine Unterhaltung mit ihrem Mann führte.

„Hufflepuffs? Niemals!“ Severus schenkte sein Glas nach, ehe er auf sie deutete. „Mehr?“

„Bitte.“ Hermine nickte. Vielleicht sollte sie auch an der Aktion teilnehmen? Immerhin waren es ihre Kinder. Sie sollte wohl mal mit dem Hut reden, wenn sie in Minervas Büro war, vielleicht gab er ihr einen Hinweis, wie das Ergebnis sein würde. „Nun ja, nur die Zeit kann das sagen. Ich glaube immer noch an Ravenclaw.“

Severus schüttelte den Kopf. „Ich bezweifle das.“

++++++++++

Ein Jahr später:

„Nicholas Snape.“

Severus beobachtete, wie sein Sohn selbstbewusst nach vorn schritt und sich den Hut auf den Kopf setzte. Er saß weniger als eine Minute, als der Hut auch schon rief:

„SLYTHERIN!“ Der Tisch explodierte fast vor Jubelschreien.

Nicholas lächelte seinen Vater an und winkte seiner Mutter und Onkel Harry zu, während er zu seinen neuen Hausgenossen ging.

Severus setzte sich und die Schulleiterin eröffnete das Fest. Sein Lächeln war riesig, als er sich zu seiner Frau vorbeugte. „Sssssslytherin.“

„Sehr komisch, aber wir wussten beide, dass Nicky dorthin kommen würde. Also jetzt haben Gryffindor und Slytherin je einen Snape. Es bleiben immer noch die Zwillinge.“ Hermine lächelte. „Ich glaube immer noch an Ravenclaw.“

Severus lächelte nur.

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Fünf Jahre später:

„Alexander Snape.“

Severus beobachtete seinen jüngsten Sohn, wie er sich den sprechenden Hut aufsetzte. Es war unglaublich still, während der Lehrertisch anscheinend angespannt auf das Resultat achtete.

„RAVENCLAW!“

Severus schloss seine Augen – sein Sohn war ein Rabe. Schnell warf er seinem Sohn einen Blick zu und hoffte, dass der junge Mann seinen momentanen Kontrollverlust nicht bemerkt hatte. Er nickte aufmunternd, während ihm Nicholas zu lächelte und sich dann zu seinen neuen Hausgenossen begab.

Da war immer noch Melinda, aber die Zwillinge waren sich so ähnlich, dass die Chance, dass sie nicht nach Ravenclaw kommen würde sehr gering war, vor allem nun, da der Hut ihren Bruder schon dorthin sortiert hatte.

„Melinda Snape.“

Der Hut ließ sich auf die Locken der jungen Frau nieder und verdeckte ihr halbes Gesicht. Severus sah, wie sich die Lippen seiner Tochter zu einem Lächeln verzogen.

„RAVENCLAW!“

Tja, nach Alexander war das keine große Überraschung mehr.

Severus rief die letzten Namen auf, ehe er zu Hermine und den anderen Lehrern am Tisch ging. Einige der Dozenten sahen überwältigt vor Freude aus und andere nicht gerade glücklich. Während die Zwillinge aufwuchsen, hatte Flitwick die Wetteinsätze über die Jahre verändert. Ravenclaw war am Ende des Schuljahres gerade mal seinen Einsatz wert.

„Ich will nicht ein Wort hören. Verstehst du? Nicht ein Wort.“, meinte Severus, als er sich auf seinem Platz niederließ. Er bemerkte das selbstgefällige Grinsen seiner Frau und war sicher, dass er später eine Menge zu hören bekommen würde, wenn sie allein in ihren Räumen waren. Aber jetzt wollte er einige friedliche Minuten haben. Ravenclaw. Sie waren beide Raben.

Severus hörte es, ehe er den Klang erkannte.

„Krääächz.“

Er drehte sich abrupt um und sah in das lächelnde Gesicht seiner Frau.

Krächz, na klar.

Ende

Na, welches Ende...


... hat euch besser gefallen? Das würde mich echt brennend interessieren *gg*.

Ich hoffe, ihr hattet viel Spaß beim lesen dieser kleinen Geschichte. Mir macht sie immer wieder eine Menge Freude.

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Wie hat euch das Kapitel gefallen? Ich würde mich freuen, wenn ihr mir etwas dazu schreibt.

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