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Kapitel 36 Wenn die Mächtigen fallen

Wenn die Mächtigen fallen


Draco fuhr faul mit einem Finger über die Kurve von Hermines Hüfte, ehe er seine Hand auf ihren Magen legte und sie mit dem Rücken an seinen Körper zog. Sie waren auf einem Fellteppich vor der großen Feuerstelle in ihrem Schlafzimmer und entspannten sich nach einem sagenhaften Abend voller Sex und Diskussionen über die Offenbarungen, die sie in der Ahnengalerie enthüllt bekommen hatten. Nun waren sie alle in Gedanken, Harry hatte sich auf dem Sofa breit gemacht und Hermine und Draco lagen in der Löffelchenstellung auf dem Teppich vor ihm und beobachteten die knisterten Flammen.

Draco platzierte ein paar Küsse auf Hermines Hals und stellte fest: „So… von mir wird also erwartet, dass ich dich heirate.“

Hermine sah ihn grinsend an. „Wäre das so schlimm?“

„Überhaupt nicht“, antwortete er und beugte sich vor, um sie auf die Lippen zu küssen. „In Wirklichkeit finde ich die Idee richtig toll!“

Hermine sah an Draco vorbei zum Sofa, wo Harry lag und zur Decke starrte. „Ich möchte euch beide heiraten“, sagte sie stirnrunzelnd. „Vielleicht könnten wir eine besondere Zeremonie abhalten – nur für uns.“

„Ich glaube, das Hauptproblem bei Hochzeiten mit mehreren Leuten sind die Kinder“, meinte der blonde Junge.

„Warum wäre das ein Problem?“, fragte Hermine. „Ich bin sicher, dass ihr beide großartige Väter wärt, egal wie viele Kinder wir hätten oder wer der leibliche Vater wäre.“

Harry sah seine Freundin alarmiert an. „Hermine? Hast du… ich meine… an irgendeine Art von Verhütung gedacht? Nicht dass ich nicht irgendwann Kinder möchte, aber noch nicht jetzt.“

Sie kicherte. „Wir haben nun seit zwei Monaten Sex und erst jetzt denkst du daran?“

„Nun… ja!“, gab er mit einem Grinsen zu.

„Natürlich habe ich mich darum gekümmert“, beruhigte sie ihn. „Ich bin jetzt noch nicht soweit, Mutter zu sein. Erst Recht nicht, solange wir noch in der Schule sind und Krieg ist.“

Harry atmete erleichtert aus. „Ich frage mich, wie wir herausfinden, welches Baby von wem ist?“

„Das ist doch einfach“, erklärte Draco. „Die gut aussehenden Blonden sind von mir und die leicht gammelig Aussehenden mit schwarzen Haaren sind deine.“ Diese Bemerkung bezahlte er mit einem harten Schlag durch ein Kissen, das ihm auf den Hinterkopf geworfen wurde.

Sie schwiegen wieder eine Weile, bis Hermine sagte: „Also, was meint ihr, was die Bedeutung der Triade ist? Denkt ihr, dass wir etwas zu dritt tun müssen? Oder reicht es, wenn wir einfach zusammen sind, um mehr Macht zu bekommen?“

„Ich weiß nicht“, antwortete Harry. „Ich dachte daran, die Halle der Portraits noch einmal zu besuchen, um weitere Antworten zu bekommen. Ich frage mich, ob es da einen Tunnel oder so etwas gibt, der hinunter zu Merlins Eisgefängnis führt. Ich kann gar nicht glauben, ihn wirklich in Person sehen zu können, das hört sich einfach unvorstellbar an!“

„Falls es so ist, warum hat ihn noch niemand befreit?“, fragte Hermine.

„Vielleicht ist es zu gefährlich oder sogar unmöglich“, erwiderte der Gryffindor. „Vielleicht können uns das einige deiner Vorfahren sagen. Wenn sie ihn über all diese Jahrhunderte bewachten, muss es einen guten Grund dafür geben.“

Hermine bemerkte, dass Draco ungewöhnlich still war. „Draco? Geht es dir gut?“

„Klar“, sagte dieser leise. „Ich habe nur nachgedacht.“

„Über was?“

„Nun, Harry ist der Dunkle Lord, du bist eine Marlston und ich… ich bin derjenige, der austauschbar ist“, erklärte er. „Diese Triade ist vom Schicksal gewollt, nur ich bin der, der auch jeder andere sein könnte.“

„Austauschbar, mein Arsch?“, fragte Harry. „Wenn du die Triade verlässt, dann würde sie nicht weiter bestehen.“

Draco grunzte ungläubig.

„Ich bin vorher niemals auf Jungs gestanden, nicht ein Mal“, erklärte der Dunkelhaarige. „Das ist immer noch so, außer einem und das bist du. Du bist der Einzige, den ich will, der Einzige, den ich jemals wollte und wenn du weg gingst, dann wären es nur noch Hermine und ich. Also hör mit diesem austauschbaren Scheiß auf. Du bist der dritte Teil der Triade, Draco, zweifle niemals daran!“

„Und was wenn es hätte Weasley sein sollen, und nicht ich?“, murmelte der Blonde.

„Ron ist ein guter Freund, aber ich möchte nicht mit ihm schlafen“, stellte Harry fest.

„Und ich auch nicht“, fügte Hermine hinzu.

„Aber du wolltest das schon mal“, erinnerte sie Draco.

„Ich dachte, dass es so wäre“, gab sie zu. „Er schien auf mich zu stehen und das war wirklich schmeichelhaft. Aber als wir es dann tatsächlich versuchten und die Sache physisch gesehen angingen, hat mein Körper nicht auf ihn reagiert.“

Draco drehte sie auf den Rücken, fuhr mit seiner Hand an ihr hinunter, bedeckte ihre Scham mit der Handfläche und vergrub seine Finger in ihren feuchten Falten. „Nun ja, du bist aber anscheinend jemand, der sehr wohl reagieren kann“, grinste er.

„Nur für euch beide“, flüsterte sie, während sich seine Lippen auf ihre senkten.

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Lucius Malfoy und Severus Snape apparierten ein kleines Stück außerhalb von Marlston Village und besahen sich mit Abscheu die Umgebung. Snape war vor langer Zeit schon einmal hier gewesen, als Lord Voldemort bei Morgana und Sebastian Marlston wohnte. Das Dorf hatte sich damals in weit besserem Zustand als heute befunden.

Sie gingen die vereiste Straße in Richtung des Dorfes und sahen sich ständig nach eventuellen Gefahren um. „Zieh nicht deinen Zauberstab, Lucius“, gebot Snape. „Sie sehen möglichen Drohungen nicht gerade freundlich entgegen.“

In ihrem winzigen Zuhause saß Meri in einem Schaukelstuhl, rauchte eine Pfeife und starrte ins Feuer. Ihre Augen wurden in meditativer Trance weich und ihr Schaukeln stoppte. Plötzlich schwang ihre Haustüre auf und ein dunkelhäutiger Mann stand im Türrahmen. „Hast du nach mir geschickt, Meri?“, fragte er.

„Ja, Remy“, sagte die Frau und zog nochmals an ihrer Pfeife. „Zwei Männer kommen ins Dorf. Sie tragen das Mal des Täuschers.“ Meri musste sich nicht umdrehen und Remy ansehen, um zu wissen, dass dieser voller Hass war.

Sie hörte, wie die Tür wieder zuschlug und das Geräusch von Remy Stimme erklang, der seine Kumpel rief. Sie lachte gackernd in sich hinein und flüsterte: „Jetzt geht’s los!“

„Wo genau gehen wir hin?“, fragte Lucius Snape leise, als sie das Dorf endgültig erreicht hatten und dabei sofort Aufmerksamkeit erregten. Die Dorfbewohner kamen aus ihren Häusern und Geschäften, starrten die Neuankömmlinge an und beäugten angeekelt deren teure Gardarobe.

„Zum Gasthof ‚Zum Schwarzen Drachen’“, antwortete der Tränkemeister. „Bleib nicht stehen“, ergänzte er.

Sie gingen durch die Menschenmenge und versuchten zusätzlich, unbeteiligte Gesichter zu zeigen. „Hast du ihre Hände gesehen, Lucius?“, fragte Snape leise.

„Jeder hat eine Hand geschlossen“, stellte Lucius fest. „Was bedeutet das alles?“

„Das bedeutet, dass Potter viel gefährlicher geworden ist, als dir klar ist.“

Ein kräftiger Mann stellte sich ihnen, mit den Händen in die Hüften gestemmt, in den Weg und hielt so die beiden Zauberer in ihrem Vorhaben auf. Lucius juckte es, nach seinem Zauberstab zu greifen, aber er wusste auch, dass das mehr Schwierigkeiten nach sich ziehen könnte als es Hilflosigkeit tun würde. „Was denkt ihr, wohin ihr geht?“, fragte der bullige Mann.

„Wir sind auf dem Weg zum Gasthof“, antwortete Snape.

„Nein, das seid ihr nicht“, sagte der Mann.

Snape und Malfoy wurden von hinten mit einigen Schockzaubern getroffen und fielen zu Boden, unfähig, sich zu bewegen, während der Mann über ihnen stehen blieb. Er beugte sich hinunter und zog Lucius Ärmel zurück, um das Dunkle Mal zu entblößen. „Anhänger des Täuschers“, zischte der Mann abfällig und spuckte ihn an.

Er machte das Gleiche mit Snape und hinterließ eine Speichelspur, die dem Zauberer die Wange hinunter lief.

Meri schob sich durch die Menge und sah auf ihre unbeweglichen Gestalten. „Spießt sie an der Strasse auf. Der Täuscher wird so sehen, was wir mit jedem seiner Anhänger tun, die er nach Marlston schickt.“

Sie scheuchte die Dorfbewohner auf und diese zogen die zwei hilflosen Zauberer über den schneebedeckten Boden zurück zu der Strasse, an der sie anfangs das Dorf betreten hatten. Sie wurden getreten, angespuckt und schließlich nackt ausgezogen und zur Seite geworfen, um ihr endgültiges Schicksal zu erwarten. Lange Holzstäbe wurde an einer Seite angespitzt und Seile über die Astgabel eines Baumes geworfen, um die Zauberer auf die angespitzten Stäbe zu ziehen. Lucius begann wieder ein Gefühl in seinen Gliedmaßen zu bekommen, drehte den Kopf und sah, dass Snape nicht weit weg von ihm lag. „Severus“, keuchte er. Snape hatte seine Fähigkeit zu reden noch nicht wieder erlangt und so versuchte Lucius, die Aufmerksamkeit des Dörflers zu bekommen, der ihm am Nächsten stand. „Bitte… wir müssen Harry Potter sehen“, schaffte er zu sagen.

Der Mann grinste ihn an und meinte. „Lord Potter gibt sich nicht mit deinesgleichen ab.“

Seile wurden ihnen unter den Armen durchgezogen und sie waren kurz davor, auf die Masten gezogen zu werden, als die Stimme einer laut rufenden Frau zu hören war. „Wartet! Wartet! Belinda rannte so schnell, wie es ihr Alter erlaubte und als sie anhielt, presste sie keuchend eine Hand auf die Brust. „Sie werden erwartet!“ Sie schnappte noch ein paar Mal nach Luft und fuhr dann fort. „Lord Potter hat mir eine Nachricht geschickt. Diese beiden werden erwartet!“

„Aber sie tragen das Mal des Täuschers!“, meinte ein Mann ungläubig.

„Ich weiß“, sagte Belinda und holte, immer noch keuchend, noch mehr Luft. „Aber Lord Potter möchte diese beiden im Manor sehen.“

Remy betrachtete Lucius und Snape, die natürlich mehr als erleichtert aussahen. Dann schaute er den Mann neben sich an. „Nehmt die Seile ab und gebt ihnen ihre Kleidung zurück. Die Zauberstäbe werden wir erstmal behalten.“ Dann blickte er wieder auf die beiden Zauberer hinunter und meinte: „Ihr werdet euch noch wünschen, dass wir euch aufgespießt hätten, wenn ihr einmal in Lord Potters Hände und damit seiner Gnade ausgeliefert seid.“ Die Dorfbewohner drehten sich um und gingen, außer Belinda, die geduldig wartete, bis sich Lucius und Snape in gedemütigter Stille angezogen hatten.

Dann kam der Tränkemeister auf sie zu und erklärte: „Madam, das war mehr als willkommen.“

„Ich entschuldige mich deswegen“, sagte Belinda. „Ich bin die Wirtin des ‚Schwarzen Drachens’. Folgen Sie mir, damit Sie sich am Feuer aufwärmen können und auch etwas zu trinken bekommen.“

Die beiden Zauberer kochten innerlich wegen der Behandlung, die sie erfahren mussten. Snape fragte sich, ob Potter gerade jetzt schon über diesen kleinen Spaß lachte. Warum hatte er nur diese eine Frau von ihrer Ankunft informiert? Darüber würde er sich noch etwas anzuhören haben!

„Tolle Ratschläge hast du hier gehabt, Severus“, fauchte Lucius ihn an, während sie Belinda zurück ins Dorf folgten. Nun versammelte sich niemand mehr um sie aber sie bekamen immer noch hasserfüllte Blicke zugeworfen. „Zieh nicht deinen Zauberstab!“, äffte der blonde Mann nach.

„Es hätte ohnehin nichts geändert“, zischte Snape zurück. „Wir waren gewaltig in der Unterzahl.“

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Harry erhielt an diesem Abend eine Eule von Belinda, die ihm mitteilte, dass Lucius Malfoy und Severus Snape im Dorf angekommen waren und nun, wie es das Prozedere erforderte, im Gasthof blieben. Sie berichtete auch von dem Vorfall und Harry konnte bei dem Gedanken nicht anders und lachte.

„Was ist so komisch?“, wollte Hermine wissen. Sie kuschelte mit Draco auf dem Sofa und beobachtete Kitty, die mit ihren neuem Spielzeug spielte, das sie ihr zu Weihnachten geschenkt hatten. Draco knabberte an Hermines Nacken und sie hatte ihre Hand über der Hose auf seinem Glied liegen und streichelte ihn zu schmerzhafter Härte. Das summende Geräusch von Kittys Vibrator war im Hintergrund zu hören, während Harry den Brief zu seinen beiden Freunden brachte, damit sie ihn lesen konnten.

Beide lasen gleichzeitig und Hermine keuchte auf und legte die Hand über ihren Mund, während Draco genauso wie Harry lachte.

„Das ist nicht komisch!“, schimpfte Hermine. „Professor Snape wird ganz schön wütend auf uns sein!“

„Gut, dass er ihm nicht möglich sein wird, etwas deswegen zu unternehmen“, grinste Harry. Er setzte sich aufs Sofa und legte seinen Kopf in Dracos Schoß, um spielerisch an dessen harten Penis zu knabbern, den Hermine in seinen derzeitigen Status gebracht hatte. Dieser stöhnte und seine Augen verdunkelten sich vor Lust, da er sehr begehrte, was Harry ihm mit seinem Mund anbot.

Hermine war immer noch aufgebracht und vermutete: „Es muss schrecklich beängstigend für die beiden gewesen sein.“

Harry sah aus Dracos Schoß zu ihr hinauf. „Was meinst du, wie viele Leute habe sie vorher verängstigt?“

In diesem Moment stöhnte Kitty, als sie zum Orgasmus kam. Der magische Dildo bewegte sich in ihr und der Vibrator summte an ihre Klitoris. Harry drehte sich um, sah zu ihr und fügte hinzu: „Außerdem könnte vielleicht Kitty helfen, seine verletzten Gefühle zu heilen.“

„Nur, wenn sie das auch möchte!“, sagte seine Freundin. „Ich möchte nicht, dass Kitty etwas tut, das sie nicht möchte.“ Das Kätzchen drehte den Kopf und lächelte Hermine an, die das Lächeln erwiderte. „Möchtest du mich wieder küssen, Kitty?“, fragte sie einladend.

„Miau“, bekam sie zur Antwort. Kitty krabbelte zum Sofa und erhob sich auf die Knie, um Hermine zu küssen. Diese hatte festgestellt, dass sie das wirklich genoss und so lange es den Jungs nichts ausmachte würde sie damit fortfahren.

Draco wusste nicht, was ihn mehr anturnte: Zuzusehen wie Hermine und Kitty zusammen waren oder Harrys Mund auf seinem Glied zu haben. Er ließ den Kopf nach hinten fallen und stöhnte auf, als der Gryffindor nun seine Erektion aus dem engen Gefängnis befreite und sie mit der Wärme seines Mundes umhüllte.

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Bugger war klar, dass es eine geschäftige Nacht sein würde. Er wusste, dass die ‚Gäste’ nicht vertrauensvoll waren und auch, dass er eine wichtige Aufgabe zu erfüllen haben würde. Er kletterte die Stufen zum Kerker hinunter, die weit unter Marlston lagen und wartete auf seine Anweisungen. ‚Jene, die darunter weilten’ würden bald zu ihm sprechen, das wusste er. Als die Befehle endlich kamen, lächelte er vor Freude und die Koboldseite in ihm übernahm die Kontrolle. Er öffnete eine hölzerne Klapptür im Boden und sprang hinunter.

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Lucius hatte eine ruhelose Nacht. Merkwürdige Träume und ein klumpiges Bett störten ihn und weckten ihn viele Male auf. Er drehte sich auf die Seite und öffnete die Augen, als er zwei glühende Kugeln erblickte, die ihn aus der Dunkelheit des Raumes anstarrten. Ehe er sprechen oder sich bewegen konnte, traf ihn ein schwerer Gegenstand auf dem Kopf und ließ ihn sofort bewusstlos werden.

Der Halbkobold lachte über den geschockten Blick auf Lucius Gesicht, als er ihn geschlagen hatte. Er schnappte sich die Sachen des Zauberers und zerrte an dessen Fingern. Der Mann wurde aus dem Bett gezogen und fiel mit einem lauten Bums zu Boden. Bugger schleifte Lucius magisch hinter sich her und pfiff fröhlich vor sich hin. Es war schon eine lange Zeit her, als er jemanden auf diese Art nach Marlston gebracht hatte und er hatte es vermisst.

Lucius Kopf knallte die Stufen hinunter, während sein Körper Bugger folgte. Belinda war vom Krach, den Bugger gemacht hatte, aufgewacht und steckte den Kopf aus ihrer Schlafzimmertür. „Ich hatte schon so ein Gefühl, dass sie es auf diese Art machen würden“, sagte sie. „Was ist mit dem anderen?“

„Die Kutsche wird morgen für ihn eintreffen“, antwortete der Elf.

Belinda war überrascht. Aber es war nicht an ihr, das zu entscheiden. Sie schloss ihre Tür und ging zurück zu Bett.

Bugger hatte den Teppich zurück gerollt und eine hölzerne Bodenluke auf dem Fußboden des Gasthofes war zu sehen. Er öffnete sie, indem er an einem schweren Eisenring zog und warf Lucius Tasche hinunter in ein wartendes Ruderboot. Als nächstes schubste er den Körper des Zauberers nach unten und wartete lauschend, bis er hörte, dass er in das Boot fiel, ehe er ebenfalls hinunter sprang, magisch die Luke schloss und den Teppich zurück rollte.

Erneut pfeifend verhexte der Elf die Ruder, damit sie anfingen, das Bot über den unterirdischen Fluss zu rudern, der am Ende zu einem verborgenen Eingang tief unter dem Manor führte. Vor dem Boot schwebte eine Fackel voraus, die gerade genug Licht spendete, damit Bugger Lucius beobachten konnte. Er fragte sich, was dieser Mann getan hatte, um den Unwillen der Herrin zu erregen. Sie hatte ein gutes Herz, seine neue Herrin. Bugger wusste, dass Lucius Malfoy etwas wirklich Schlimmes gemacht haben musste, um seine Lady so empfinden zu lassen. Das war der Grund, warum ‚Jene, die darunter weilten’ über andere richteten. Wenn Lady Marlston jemanden nicht leiden konnte, mochten sie ihn auch nicht.

Als Lucius groggy seinen Kopf bewegte und versuchte, die Augen zu öffnen, fühlte er den Schmerz, der durch seinen Schädel jagte, genau an der Stelle, an der ihn jemand getroffen hatte. Im Licht der Fackel konnte er jetzt die Gestalt des Halbkobolds ausmachen, die ihn anstarrte. Ehe er auch nur ein Wort sagen konnte, schlug ihm der wieder auf den Kopf. „Entschuldige“, meinte Bugger zu dem bewusstlosen Mann. „Aber wir können dich ja nicht Dinge sehen lassen, die du nicht wissen solltest, oder?“

Als sie das unterirdische Dock erreicht hatten, band er das Boot an einem Pfosten fest und ließ Lucius und dessen Habseligkeiten zu dem geheimen Eingang in die Höhe schweben. Er brachte ihn in die Kerker und band ihn mit eisernen Handschellen an der Wand fest. Lucius Kopf hing schlapp nach vorn und das Kinn lag auf seiner Brust. „Süße Träume“, lachte Bugger. Er pfiff wieder auf seinem Weg die Treppen nach oben zum Herz des Manors und ging glücklich zu Bett.

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Snape kam nach unten und sah Belinda, die den Tisch für das Frühstück deckte. Sie sah ihn an und grüßte: „Guten Morgen. Möchten Sie etwas zu essen haben?“

Der Tränkemeister schaute aus dem Fenster und erblickte die schwarze Kutsche, an die er sich wieder erinnerte, obwohl es so lange her war. „Nein, ich möchte sofort gehen“, sagte er. „Wo ist Mr. Malfoy? Er war nicht in seinem Zimmer.“

„Ich glaube, er ist bereits im Manor, Sir“, antwortete Belinda.

Snape sah sie bestürzt an. War die Kutsche schon früher eingetroffen und hatte Lucius vor ihm abgeholt? So musste es sein. Ohne ihn zu gehen war eine sehr unkluge Entscheidung von Malfoy. „Na gut“, sagte er. „Lassen Sie mein Gepäck von Ihren Hauselfen holen.“

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Während des Frühstücks stellte sich Bugger in den Türrahmen, bis er bemerkt wurde und sagte: „Herrin, meine Herren, Mr. Lucius Malfoy ist hier in den Kerkern. Was wünschen Sie, das sich mit ihm mache?“

„In den Kerkern?“, fragte Hermine überrascht. „Was macht er dort?“

„Ich habe ihn dorthin gebracht“, antwortete der Elf. „Er ist nicht vertrauenswürdig.“

Draco sah geschockt zu Harry und Hermine. Sein Vater würde ganz sicher nicht gerade glücklich darüber sein, so behandelt worden zu sein.

„Bugger“, ordnete Hermine an. „Du wirst Mr. Malfoy sofort holen und ihn in den Salon bringen. Dazu wird man ihm Tee und etwas zu Essen anbieten!“

Der Elf sah sehr enttäuscht aus. „Ja, Herrin“, meinte er. „Sie sagten mir, dass Sie ihn nicht mögen. Sie sagten, dass er Menschen, die Sie lieben, schlimme Sachen angetan haben.“

„Egal wie ich fühle, ich möchte nicht, dass jemand so behandelt wird“, erklärte Hermine.

„Ja, Herrin. Ich hole ihn.“

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Die großen Vordertüren von Marlston öffneten sich von selbst, als Severus Snape von der Kutsche aus in diese Richtung ging. Drinnen stand der merkwürdigste Hauself, den der Tränkemeister je zu Gesicht bekommen hatte. Er blickte ihn an und sagte: „Ich wünsche, deine Herrin und deine Herren zu sehen.“

Bugger verbeugte sich. „Folgen Sie mir.“ Snape folgte dem Elf, bis sie einen großen, luxuriösen Salon erreichten. Dort saß Lucius, der eine Tasse Tee in Händen hielt. Ein Teller mit Brötchen stand unberührt vor ihm. „Setzen Sie sich, Sir“, forderte ihn Bugger auf. „Die Lords und die Lady werden in kürzester Zeit bei Ihnen sein.“

Snape ging hinein bis zum Wohnbereich. Lucius schaute ihn aus den Augenwinkeln an und bemerkte, dass der Tränkemeister nicht so zerzaust wie er aussah. Severus betrachtete Lucius zerrissene Roben und dessen schmutziges Gesicht. Niemals hatte der Mann so jämmerlich ausgesehen. Er setzte sich Lucius gegenüber und sein Blick fiel auf eine Frau, die nur knapp bekleidet auf einer Art rundem Polster lag. „Was ist denn passiert?“, erkundigte er sich.
„Ich nehme an, dass du nicht auf den Schädel geschlagen und danach hierher verschleppt wurdest? Hast du schon den Kerker von innen gesehen?“, sagte Lucius voller Hohn.

„Nein“, sagte Snape. „Ich bin mit der Kutsche gekommen.“

Lucius entwich ein kleiner Laut der Empörung. Er sah, wie der Dunkelhaarige zu der Frau in der Ecke hinüber sah und meinte: „Frag nicht. Sie spricht nicht.“

„Immer noch sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, Lucius?“, fragte Snape wissend.

„Ich habe irgendeine Art der Bestrafung erwartet“, erwiderte Malfoy. Als Severus amüsiert drein blickte, fügte er hinzu: „Ich bin glücklich, dass dich mein Leiden so erfreut, alter Freund. Aber wir werden noch sehen, wer zuletzt lacht.“

Ein Räuspern durchbrach die Stille und beide Männer sahen in Richtung des Eingangs zum Salon. Draco lehnte dort am Türrahmen und hatte die Arme locker verschränkt. „Guten Morgen, Gentlemen“, sagte er. „Ich hoffe, dass Sie bisher Ihre Zeit in Marlston genossen haben.“

Er drückte sich hoch und betrat selbstsicher den Raum, jeder Zoll von ihm der Lord des Manors. „Professor“, sagte er und nickte Snape grüßend zu. Dann sah er zu seinem Vater, er ihn vorsichtig betrachtete. „Vater“, grüßte er dann, nickte ihm ebenfalls zu und verblieb mit den Augen ein wenig länger auf der Erscheinung seines Vaters. „Lady Marlston ist sehr betrübt über die Art, mit der du her gebracht wurdest. Aber es gibt einige Dinge in Marlston, die außerhalb unserer Kontrolle liegen.“

Lucius sah seinen Sohn an. Innerlich war er glücklich, dass es Draco anscheinend so gut ging. Er fragte sich jedoch, ob er ihm vergeben oder jemals wieder vertrauen würde. Er war barsch mit ihm gewesen, weil er das musste und besonders wenn er gedacht hatte, dass es keine andere Möglichkeit gab.

„Ich verstehe das, Draco“, antwortete er. „Ich habe kein warmes Willkommen erwartet.“

Draco war überrascht, dass sein Vater so ruhig erschien. Er dachte, dass Lucius vor Wut schäumen würde. Diese zahmen Worte überrumpelten ihn. Er starrte seinen Vater an und hob verwirrt die Augenbrauen.

„Du siehst gut aus, Sohn“, erklärte Lucius. „Ich stelle fest, dass sich deine Mutter umsonst Sorgen gemacht hat.“

„Ich habe ihr ein Weihnachtsgeschenk geschickt!“, platzte Draco heraus, während ihn die Gefühle aufwühlten. So wollte er das nicht! Er wollte seinem Vater zeigen, wie viel besser dran er nun war. Er wollte es ihm aufs Butterbrot schmieren, wie falsch er gelegen hatte. Er hatte eine verbale Attacke von ihm erwartet und nun benahm sich Lucius nicht so, wie er sollte! Draco holte tief Luft und versuchte, sich zu beruhigen. Er wollte nicht vor seinem Vater die Fassung verlieren. So hatte er sich ihr Treffen nicht vorgestellt.

„Sie hat sich gefreut, als sie es bekam“, sagte Lucius.

Draco blickte Snape an, der den Austausch zwischen Vater und Sohn interessiert verfolgte. Er entschied, eine Diskussion mit seinem Erzeuger über diese Dinge im Moment zu verschieben und wandte seine Aufmerksamkeit dem Professor zu.

„Warum hast du ihn mitgebracht?“, wollte Draco wissen. Sein cooles Auftreten war nicht mehr da.

„Er hat mich darum gebeten“, gab Snape zurück. „Deine Familie ist in Gefahr, Draco. Und es würde mir nicht gefallen, wenn du oder deine Mutter verletzt würden.“

„Wo ist meine Mutter? Habt ihr sie einfach alleine gelassen?“, fauchte Draco.

„Sie ist momentan sicher in Hogwarts“, sagte Snape kühl. „Mir gefällt der Ton nicht, den du mir gegenüber anschlägst. Du wirst mich mit Respekt behandeln, denn ich bin immer noch dein Professor, auch wenn wir nicht in der Schule sind.“

„Oh, ich denke, darüber ließe sich streiten“, erklang eine Stimme vom Eingang.

Sie alle drehten sich um und sahen Harry dort stehen, der Snape anstarrte.

Der Tränkemeister konnte den Ärger nicht unterdrücken, der in seiner Brust hoch kochte, als Harry in das Zimmer kam. Er erhob sich vom Sofa und blickte den unverschämten Jungen an. „Potter! Ich muss schon sagen, Dumbledore wird sehr enttäuscht sein, wenn er hört, dass Sie in Blutrituale verwickelt waren und das fanatische Verhalten der Dorfbewohner gefördert haben. Es wird Zeit, dass der Schulleiter erkennt, woraus Sie wirklich gemacht sind!“

Harry machte noch einen Schritt in das Zimmer und Snape musste seine Überraschung verbergen, als er die Aura der Macht sah, die den Jungen umgab. Er fragte sich, ob er vielleicht etwas diplomatischer hätte sein sollen.

„Setzen Sie sich“, ordnete Harry an und schwenkte die Hand. Snape flog mit einem rauen Plumps zurück auf das Sofa und sah den Gryffindor geschockt an. Potter war definitiv von seinem Aufenthalt hier beeinflusst worden.

Harry ging noch weiter in den Raum hinein und schaute von Snape zu Lucius und zurück. Dieser sah leicht amüsiert darüber aus, was Harry getan hatte, Snapes Gesicht jedoch war wütend.

„Wie können Sie es wagen!“, knurrte er.

„Wir sollten eher über IHREN Ton reden, oder?“, fragte Harry. „Marlston ist nicht Hogwarts und wird es auch nie sein. Es ist der Schlupfwinkel von Dunklen Zauberern und das Zentrum von großer Stärke. Es gibt hier Mächte, die über Ihrer Vorstellungskraft liegen und die einzig die Auserwählten respektieren. Wenn Sie uns keinen Respekt erweisen, werden sie Sie bestrafen. Verstanden?“

Snape sagte nichts, starrte Harry aber weiterhin an. Er wusste, dass es sonderbare Geheimnisse in Marlston gab und auch wenn er nicht wusste, was das für welche waren, spürte er, dass ihm Potter die Wahrheit erzählte. Er bejahte daher mit einem winzigen Nicken.

Harry schaute Draco an, der ihn voller Lust anblickte. Er wusste, dass sein Freund immer angeturnt war, wann immer er etwas von seiner Macht zeigte. Er ging zu Draco hinüber und fuhr mit einer Hand über dessen Rücken und die Wirbelsäule, was den Blonden erwartungsvoll erschauern ließ.

Lucius und Snape wurden damit völlig überrumpelt und konnten nicht wegsehen, als Harrys Hand Dracos Haar erreichte und ihn daran hart an sich zog, um ihn zu küssen. Die Zungen der beiden spielten in ihren Mündern und Harry äugte zu den zwei Männern hinüber, um dessen Reaktionen zu sehen. Snape schien nicht gerade überrascht zu sein, doch Lucius hatte ein nachdenkliches Gesicht aufgesetzt.

Als sie ihren langen Kuss beendeten, grinsten die Jungs einander an. Dann wandte sich Draco an seinen Vater. „Überrascht?“

Lucius schüttelte leicht seinen Kopf und meinte: „Das ihr beide Lover seid? Es gibt nichts, dass mich noch überraschen könnte, Draco. Du bist nicht der erste Malfoy, der die Aufmerksamkeit eines Potter erregt.“

„Was meinen Sie damit?“, wollte Harry wissen.

„Es ist schon ein Stück Geschichte, mein… Lord“, antwortete Lucius. Es war merkwürdig, Potter seinen Lord zu nennen, aber er sollte sich besser schnell daran gewöhnen. Harrys Augenbraue zuckte ein wenig bei den Worten. Wer hätte je gedacht, dass Lucius Malfoy ihn ‚mein Lord’ nennen würde?

Aber er bestand auf einer Antwort. „Erklären Sie das!“

„Es war vor langer Zeit, mein Lord“, begann Malfoy senior. „Wir waren ein paar Jahre jünger als Sie und mein Sohn. James und ich…“

„Lügner!“, brüllte Harry.

Draco legte beruhigend einen Arm um ihn. „Harry, hör ihm einfach zu.“

Der Gryffindor sagte kein Wort aber starrte Lucius weiter an. Dieser fasste das als ein Zeichen auf, dass er weitermachen sollte – aber vorsichtig.

„Es war für uns beide die erste Beziehung“, erzählte er. „Es dauerte nicht lange, nur ein paar Monate. Ich fühlte mich… zu jemand anderem hingezogen. Dein Vater war unglücklich über die Trennung. Er wusste nicht, wen ich im Geheimen traf und die Wut darüber machte ihn fast verrückt. Eines Tages sah er mich, wie ich mich mit Severus unterhielt und vermutete, dass er es war, mit dem ich mich traf.“

„Das tat ich niemals!“, rief Severus erschrocken.

Lucius sah ihn mit einem belustigten Grinsen an. „Ja, ich weiß, Severus. Du hast diese Seite deiner Natur niemals erkundet. Wirklich schade. Wie ich schon sagte, James nahm an, dass es Severus war und das war auch der Grund, warum er anfing, ihn zu schikanieren.“

„Was!“, rief Snape aus. „Das war der Grund, warum er mich all die Jahre gequält hat? Weil er dachte, dass ich ein Verhältnis mit dir hätte?“

Lucius lächelte und genoss die seltene Gelegenheit, den sonst so stoischen Mann zu schocken. „Ja, zuerst schon, glaube ich. Irgendwann faszinierte ihn Lily Evans. Doch da war es wohl schon zur Gewohnheit geworden, dich zu drangsalieren.“

„Du wusstest, dass er diese Dinge glaubte und hast ihm nicht die Wahrheit gesagt?“, zischte Snape wütend Lucius zu.

„Nun, es kam mir gelegen, dass er das dachte. So suchte er keine andere Wahrheit.“

„Und wen, bitte schön, hast du in Wirklichkeit getroffen?“, kochte der Tränkemeister.

„Ich habe nicht die Absicht, das mit dir zu besprechen“, antwortete Lucius und ließ Snape weiter in seiner Wut brodeln.

Draco sah Harry ins Gesicht und fragte: „Harry? Geht es dir gut?“

Sein Freund sah ihn an. „Ja, ich bin okay. Es ist ja auch keine große Sache, denke ich, richtig? Ich meine, ich habe ja auch eine Beziehung mit einem Kerl.“ Draco zuckte mit den Achseln und nickte.

Dann wandte sich Harry an Lucius. „Warum würde mein Vater gerade Sie aussuchen?“

Der ältere Malfoy wollte schon sagen: ‚Warum hast du Draco ausgesucht’, hatte aber das Gefühl, dass das zu anmaßend wäre und er hatte ja die Absicht, Potter seinen Respekt zu zeigen. Deshalb erwiderte er: „James war ein Reinblut, mein Lord. All reinblütigen Kinder nahmen an denselben gesellschaftlichen Veranstaltungen und Partys teil. Erst als der… andere… Dunkle Lord an die Macht kam, wählten die reinblütigen Familien ihre Seiten und wandten sich voneinander ab.“

Harry dachte darüber einige Augenblicke nach und versuchte, sich die Zaubererfamilien vorzustellen, wie sie harmonisch zusammen lebten. Voldemort war da wirklich kräftig dazwischen gefahren und hatte eine Menge Mist angestellt.

Genau während dieser ruhigen, nachdenklichen Atempause kam Hermine in den Raum.

„Du!“, rief Lucius überrascht. „Was machst DU denn hier?“

tbc

Blut und Gehorsam

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