Minnies Fanfictions

Kapitel 52 Mein

Mein


Harry, Draco und Hermine waren mit dem Flohnetzwerk zum Schloss und in Dumbledores Büro zurückgekehrt. Snape war schon ziemlich wütend vor ihnen gegangen, aber sie stellten fest, dass er nicht durch das Feuer des Schulleiters zurückgekommen war. Als die drei aus dem Kamin traten, kam Dumbledore gerade aus seinem privaten Büro und begrüßte sie.

„Ist mit deinem Cousin alles gut gelaufen, Harry?", fragte er.

„Ich glaube, dass ein paar neue Arrangements im Haus getroffen werden müssen – von allen“, antwortete der Gefragte.

Dumbledore kicherte. „Ja, ich denke auch, dass das notwendig sein wird. Und es wird einiges voneinander gelernt werden, daran hege ich keinen Zweifel.“

„Gute Nacht, Sir“, sagte Hermine und ging zur Tür. Sie war erschöpft und hatte bis zum nächsten Morgen noch Hausaufgaben für Verwandlung zu machen. Draco legte den Arm auf ihren Rücken und führte sie hinaus.

„Gute Nacht, Miss Granger und Mister Malfoy“, rief ihnen Dumbledore nach. „Harry, einen Augenblick noch, bitte.“

Harry stand, mit der Hand auf der Klinke, an der Tür.

Dumbledores Gesichtsausdruck war düster, als er leise fragte: „Ist es erledigt?“

Harry sah ihn nicht an, nickte aber kurz. ‚Ja’, dachte er, ‚die dreckige Arbeit wurde getan. Ich habe den Fall für dich übernommen, alter Mann. Jeder erwartet doch von den bösen Buben, dass sie die bösen Taten machen – und nicht du, heller Zauberer, nicht du.’

Dumbledore brauchte keine laute Antwort von Harry um nicht zu wissen, was dieser dachte. Es lag in seinen Augen, während sie sich von der Wand zu seinem Gesicht bewegten. Er sah zu Boden und sagte leise: „Es tut mir leid, Harry. Du warst der Einzige, der das tun konnte.“

Der Gryffindor schloss die Augen und lehnte die Stirn an den Türrahmen. „Ich weiß“, antwortete er. „Es ist ja nicht so, dass er mich jetzt noch mehr als zuvor hassen könnte.“

„Danke“, sagte Dumbledore.

Ein weiterer Blick noch und Harry drehte sich vollends um und ging.

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Lucius Malfoy kam zum Frühstück ins Esszimmer und fand dort bereits seine Frau vor, die ihre erste Tasse Kaffee trank.

„Narcissa“, grüßte er sie. Er setzte sich und ein Hauself rannte sofort nach draußen und schenkte ihm dann eine Tasse seines eigenen Morgengetränks ein.

„Lucius“, grüßte seine Frau mit einem steifen Nicken zurück.

„Wo ist der Muggeljunge?“, erkundigte er sich. „Oder kann ich vielleicht hoffen, dass Lord Potter irgendwo anders ein neues Zuhause für ihn gefunden hat?“

„Hmpf“, murmelte Narcissa stirnrunzelnd. „Wahrscheinlich ist er noch in seinem Zimmer und schmollt. Kannst du dir vorstellen, dass er mich gestern Abend tatsächlich angebrüllt hat? Ich kann immer noch nicht fassen, wie unverschämt er mit mir geredet hat.“

Lucius sah sie kurz eigenartig an und fragte dann: „Was hast du getan?“

„Ich habe ihn schweigen lassen, bis er den nötigen Respekt gelernt hat“, antwortete sie.

Lucius seufzte. „So sehr es mir gefallen würde, niemals mehr etwas von ihm zu hören oder zu sehen, müssen wir doch im Kopf behalten, wer er ist. Er ist Lord Potters Cousin und wir müssen ihm gegenüber eine gewisse… Zuvorkommenheit zeigen.“

Narcissas Augen wurden groß und sie sagte: „Sicher erwartet Lord Potter nicht von uns, dass wir uns von diesem… diesem Jungen beschimpfen lassen. Es ist wirklich schwer zu glauben, dass sie im gleichen Haus aufgezogen wurden!“

„Ja, aber trotzdem denke ich, dass du darauf achten solltest, unseren Lord nicht zu verärgern, indem du seinen Verwandten unglücklich machst“, erwiderte ihr Mann. „Geh hin, Narcissa und mach wieder gut, was du ihm letzte Nacht angetan hast.“

Sie stand auf und starrte ihren Mann finster an. „Wieder gut machen? Vielleicht solltest du derjenige sein, der diese ungezogene Laus versorgt! Du bist doch auch derjenige, der sich Sorgen um seinen Gemütszustand macht!“

„Das stimmt, aber ich bin es nicht gewesen, der ihn stumm gemacht hat“, lächelte Lucius.

Narcissa straffte sich und verließ den Raum. Warum mussten ausgerechnet sie sich mit so einer Aufgabe rumplagen und den Aufpasser für einen Muggeljungen spielen? Oh, ihre Freundinnen würden erschaudern, wenn sie das wüssten. Nun, ihre früheren Freundinnen würden das. Sie stieg die Stufen hoch und ging zu Dudleys Zimmer im Ostflügel des Hauses. Leise klopfte sie an, erinnerte sich aber erst dann daran, dass er ihr ja nicht antworten konnte.

Als sie die Tür öffnete, sah sie ihn auf seinem Bett sitzend. Er hatte die Arme verschränkt und einen wütenden Blick im Gesicht.

Sie hob das Kinn, entschlossen, vor dem aufsässigen Teenager nicht zu buckeln. „Ich hoffe, Sie haben Ihre Lektion, wie Sie mit mir reden sollen, gelernt, Mr. Dursley. Ich werde Ihnen Ihre Stimme unter der Bedingung zurückgeben, dass Sie sie zukünftig weise nutzen. Kein Anschreien in irgendeiner Art, wenn Sie mit jemandem in diesem Haus reden. Ist das klar?“

Dudley starrte sie eine Weile an und es wurde ihm klar, dass sie ihm wahrscheinlich wirklich seine Stimme nicht zurückgeben würde, wenn er nicht einverstanden war.

Er nickte.

„Sehr gut“, antwortete Narcissa, zog ihren Zauberstab und stellte Dudleys Stimme wieder her. „Nun, was ist das für ein Gerät, die Sie gestern Abend gefordert haben?“

„Ein Fernseher“, sagte Dudley und war froh, dass sie das Thema, über das er reden wollte, aufgebracht hatte.

„Was macht dieser… Fernseher?“, fragte sie.

Der Junge sah sie entsetzt an. „Sie wissen nicht, was ein Fernseher ist?“

„Sollte ich?“, fragte Narcissa pikiert. „Sie werden in magischen Häusern sehr selten Muggelgeräte finden. Magie hat eine wesentlich schnellere und effizientere Art, um alles was wir brauchen zu erschaffen.“

„Und was machen Sie zur Unterhaltung?“, wollte Dudley neugierig wissen. Wie konnte jemand nur keinen Fernseher haben? Was konnte man sonst tun?

„Man kann seine Freizeit auf vielerlei Art verbringen. Die einen lesen, musizieren oder besuchen Freunde. Jungs in Ihrem Alter fliegen gerne, spielen die unterschiedlichsten Spiele und noch vieles mehr.“

„Fliegen? Sie können fliegen? Wie?“

„Auf Besen natürlich!“, erwiderte Narcissa.

Dudley schnaubte und rollte mit den Augen, wobei er sich das typische Bild einer Hexe, die auf ihrem Besen flog, vorstellte.

„Ich nehme an, dieser Fernseher ist also ein Gerät zur Unterhaltung?“

Dudley nickte, verschränkte die Arme und seufzte vor Langweile.

„Wir werden sehen, ob wir so einen… Fernseher… bekommen können. Aber nur, wenn Sie sich bemühen, an Ihren Manieren zu arbeiten“, fügte sie mit fester Stimme hinzu.

Er dachte eine Weile darüber nach. Ach, alles was er also zu tun hatte war ‚bitte’ und ‚danke’ zu sagen und dann würde er einen Fernseher erhalten? Das könnte er schaffen. „In Ordnung“, meinte er. „Aber halten Sie diesen Zauberstab von mir fern. Ich mag dieses ganze Frea… magische Zeug nicht.“

Narcissa zog eine Augenbraue hoch. „Ich werde meinen Zauberstab nicht benützen, wenn ich nicht provoziert werde. Nun, warum kleiden Sie sich nicht an und kommen zum Frühstück, der Tag schreitet schon voran.“

„Ich bin angezogen.“

Der Blick der Frau ging prüfend über seinen Körper. „Sie haben das gestern schon getragen und es sieht aus, als hätten Sie sogar darin geschlafen.“

„Ich habe ja auch nichts anderes!“

Narcissa schaute ihn überrascht an. „Sie haben nichts mitgebracht?“

„Tja, ich hatte keine Zeit um noch zu packen. Ich hatte genügend damit zu tun, um mein Leben zu rennen“, sagte Dudley sarkastisch.

„Werden Sie nicht frech, junger Mann!“, warnte sie und ihre Hand kroch bereits wieder in Richtung ihrer Tasche.

Dudley sah das und schluckte. „Tut mir leid.“

Narcissa war zufrieden mit dieser Entschuldigung. „Nun, dann werden wir wohl eine Garderobe kaufen müssen.“ In Gedanken sah sie sich schon endlich wieder draußen beim Einkaufen.

„Ich darf das Haus aber nicht verlassen“, erinnerte sie Dudley.

Ihr Blick zuckte zu ihm, als sie aus ihrem Tagtraum gerissen wurde. „Stimmt, ich auch nicht, aber wenn es Lord Potter gestattet, dann können wir verkleidet gehen. Es gibt verschiedenste Wege, wie wir unser Erscheinungsbild verändern können.“

Dudley fragte sich, wie ‚verändert’ sie ihn haben wollte. Einkaufen war wahrscheinlich das Letzte, dass er gerne tat, vor allem wenn es um Kleidung ging, aber die Aussicht, irgendwohin zu gehen und etwas Normales zu tun, gefiel ihm. Außerdem waren diese Freaks doch stinkreich. Vielleicht ließen sie ihn auch andere Sachen kaufen, wenn sie schon mal dabei waren.

„Gut“, nickte er.

„Also schön, dann schreibe ich sofort an Lord Potter“, sagte sie. Als sie den Raum verließ, fühlte sie sich, als hätte sich etwas für sie geändert. Endlich hatte sie wieder etwas zu tun, eine Art Mission sogar und die Eintönigkeit ihres Lebens in Verborgenheit fühlte sich etwas erträglicher an. Sie dachte darüber nach, was zu tun war. Vielleicht hatte ihr Dudley Dursley genau die Art Ablenkung beschafft, die sie so nötig hatte.

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Spät am Nachmittag lag Hermine vor dem Feuer im Gemeinschaftsraum der Vertrauensschüler und schlief. Ihr Buch lag geöffnet auf dem Boden über ihrem Kopf, während sie bäuchlings auf dem Flokati lag. Sie war in der letzten Nacht lange aufgeblieben, hatte ihre Hausaufgaben gemacht und war nun zu müde, um sich noch länger wach halten zu können.

So fand sie Harry, als er sich an die Plätze erinnerte, die sie in letzter Zeit aufzusuchen schien. Früher war sie häufig in der Bibliothek, aber nun schien sie eher die Orte zu bevorzugen, die etwas abgeschiedener waren. Er vermutete, dass das etwas mit all den Veränderungen in ihrem Leben zu tun hatte – nicht nur ihre Beziehung zu Harry und Draco, wobei sich die Leute immer noch über sie wunderten, sondern auch ihr erst kürzlich entdecktes Erbe von Marlston, das weiterhin das Hauptthema von vielen Diskussionen war. Hermine verstand zwar deren Neugierde, aber es war ihr sehr unangenehm, wenn sie dumm angeglotzt oder mit zu vielen Fragen bombardiert wurde. Daher wich sie auf privatere Rückzugsorte aus.

Harry setzte sich leise neben sie auf den Boden und dachte darüber nach, dass er ganz genau wusste, wie sie sich fühlte. Aber über die Jahre hatte er sich an seinen Bekanntheitsgrad gewöhnt. Er war immer schon berühmt gewesen oder jetzt vielleicht sogar berüchtigt. Er hatte gelernt, wie man diese ganzen neugierigen Blicke am Besten übersah und so normal als möglich weitermachte.
Sein Blick verweilte auf ihr, und er bemerkte, wie sexy ihre Schenkel aussahen, da ihr Rock im Schlaf unschuldig hoch gerutscht war. Das Licht des Feuers flackerte und ließ ihre Haut warm schimmern. Er konnte nicht widerstehen und fuhr mit der Hand über die seidige Sanftheit ihres Beines. Sie regte sich ein wenig, wachte aber nicht auf.

Harrys Herz klopfte schneller und er rutschte mit der Hand höher, während seine Hand den Rock mit hochzog, bis er ihren Po erreichte. Er brummte zustimmend bei dem verlockendem Anblick ihrer sanften Rundung, die sich ihm präsentierte und zog ihr Höschen ebenfalls höher, damit sie noch mehr entblößt wurde. Sie sieht einfach… zum anbeißen aus, dachte er innerlich aufstöhnend – die cremige Haut dort war äußerst verführerisch. Er beugte sich hinunter und biss sanft in die Mulde zwischen ihrem Hintern und ihrem Oberschenkel, wobei sein Haar nach unten fiel und sie kitzelte.

Mit einem Ruck wachte sie auf, keuchte und hob ihren Kopf, um ihn über die Schulter anzusehen. „Harry!“

Er blickte sie spitzbübisch an und meinte: „Ich musste das einfach tun… dein Hintern sieht einfach zu gut aus. Ich konnte nicht widerstehen, hinein zu beißen.“

Sie kicherte leise. „Deine Haare kitzeln mich, du weißt doch, wie empfindlich ich dort bin.“

„Ja, ich weiß“, lächelte er. Er beugte sich vor und biss in ihre andere Backe um sie zu markieren, wobei das Gefühl sie erneut zum Kichern brachte. Harry wackelte noch absichtlich mit dem Kopf um sie mit den Haaren noch mehr zu kitzeln.

„Harry! Hör auf!“, lachte sie und hob den Po hoch, um ihn abzuschütteln.

Er lachte, rutschte hoch und legte sich neben sie. Sie küssten sich eine Zeitlang innig und seufzten behaglich. „Du solltest all deine Röcke kürzer machen“, erklärte er dann. „Dein Hintern ist einfach zu süß, um ihn zu verstecken.“

„Du bist ja verrückt“, schalt sie und schenkte ihm eine Reihe kleiner Küsse.

„Ich könnte dich ewig küssen“, flüsterte Harry zwischen den Küssen.

„Dann mach das doch“, antwortete sie und drückte sich fest an ihn.

Er legte den Kopf auf seinen Arm. „A propos Küsse, möchtest du etwas Lustiges hören?“

„Was?“

„Ron hat mich geküsst“, erzählte er grinsend.

„Was?!“, rief Hermine aus. „Du machst nur Spaß, oder?“

Harry schüttelte den Kopf. „Er wollte ausprobieren, ob er bi ist. Daher hat er mich gepackt und mir einen aufgedrückt.“

Hermine starrte ihn mit geschockt aufgerissenem Mund an. Sie fragte sich, ob er sie verarschen wollte. „Und was hast du getan?“

„Nichts“, antwortete Harry. „Ich war zu verblüfft. Er fing zu husten an und spuckte um sich, als wenn ihm auf einmal schlecht geworden wäre. Ich denke, er hat herausgefunden, dass er nicht auf Jungs steht.“

Hermine schüttelte den Kopf. „Das passt irgendwie gar nicht zu ihm, Harry.“

„Er vermisst uns und ist im Moment ziemlich verwirrt über das alles.“

„Gut, aber sag es Draco lieber nicht“, meinte sie. „Du weißt, dass er es falsch auffassen würde.“

„Sag Draco was lieber nicht?“, erklang eine Stimme von hinten. Der Blonde hatte gerade die Tür zum Gemeinschaftsraum geöffnet und nur den letzten Teil gehört.

Die beiden anderen sahen einander an und waren nicht sicher, was sie sagen sollten. „Nichts“, erwiderte Harry schließlich.

Draco kam ganz ins Zimmer. „Wenn es nichts ist, warum könnt ihr es mir dann nicht sagen?“ Er zog seine Krawatte hinunter und warf sie zusammen mit seinen Roben über die Rückenlehne des Sofas, während er auf eine Antwort wartete.

„Es ist etwas, das von dir höchstwahrscheinlich falsch interpretiert würde“, sagte Harry. „Keine große Sache.“

„Dann erzähl es mir“, antwortete Draco. „Keine große Sache, ja? Oder fangen wir jetzt an, Geheimnisse voreinander zu haben?“

„Erklär es ihm, Harry“, forderte ihn Hermine auf. „Ich bin sicher, dass er es versteht.“

Harry warf ihr einen verstimmten Blick zu. War sie nicht diejenige gewesen, die ihm gerade noch vorgeschlagen hatte, es Draco nicht zu erzählen? Nun schob sie ihm alles zu! „Na gut“, seufzte er. „Es war wirklich nichts, Draco. Ron… nun, er war etwas durcheinander und er… tja… er…“

Dracos Magen drehte sich bereits um. „Was hat er gemacht?“

„Also… er wollte wissen… na ja, weißt du… ob er bi ist…“, fuhr Harry vorsichtig fort.

Dracos Haltung versteifte sich und er ballte rechts und links die Fäuste. „Was hat er gemacht?“, zischte er durch zusammengepresste Zähne.

Harry setzte sich auf und hob die Hand über den Kopf. „Da siehst du!“, rief er. „Darum kann ich dir nicht alles sagen. Du reagierst schon über, ehe du alles gehört hast!“

„Was hat er gemacht?“, forderte Draco ihn auf. „Deinen Arsch berührt – oder deinen Schwanz? Hat er versucht, dir einen zu blasen?“

„Nein! Nichts davon!“, rief Harry. „Verdammt noch mal! Setz dich und ich werde es dir erzählen. Aber ich lass dich nicht hinter ihm her rennen, denn es war keine große Sache!“

„Ich beurteile, ob es eine große Sache war oder nicht“, sagte Draco. „Sag es mir einfach.“

„Ein Kuss“, erklärte Hermine. „Es war nur ein kleiner Kuss.“

„Ich habe ihn nicht einmal zurück geküsst“, fügte Harry hinzu, bemerkte aber, wie sich die Farbe in Dracos Gesicht zu einem wütenden Rot änderte. „Es war nur ein kleiner Schmatzer und vorüber, ehe ich überhaupt gemerkt habe, was er tut. Er mochte es nicht und hat fast gekotzt.“

„Und was ist mit dir, Harry, hast du es gemocht?“, fragte Draco mit bedrohlicher Stimme.

„Was? Nein!“, verteidigte sich Harry. „Ich bin völlig überrumpelt worden! Um die Wahrheit zu sagen, war es sogar ziemlich komisch. Eben keine große Sache.“

„Keine große Sache?“, fragte Draco nach. „Sag mir, wie würdest du fühlen, wenn es Hermine gewesen wäre, die er geküsst hätte?“

„Ich… nun…“ Harry sah Hermine an. Nein, der Gedanke, dass Ron sie küssen würde, gefiel ihm ganz und gar nicht. „Das ist ein Unterschied, denn das hätte ihm gefallen. Er hat es kein Stück genossen, mich zu küssen.“

„Gut, was wenn Blaise mich packen und küssen würde?“, versuchte es Draco wieder. „Wie würdest du dich dann fühlen?“

Bei diesem Gedanken durchfuhr Harry heiße Wut. „Ich würde ihn verdammt noch mal umbringen!“, rief er zornig. „Aber auch das ist ein Unterschied, Draco. Blaise und du habt eine Vergangenheit. Er ist bi und ihm würde das auch gefallen!“

„Ist das wirklich wichtig, Harry?“, lächelte Draco höhnisch. „Zählt es denn nur, wenn die beteiligten Personen es auch genießen? Wie ist es mit Respekt gegenüber der Tatsache, dass die andere Person eine Beziehung mit einem anderen führt? Zählt das etwa nicht?“

„Draco, bitte beruhige dich“, sagte Hermine. Sie seufzte tief. „Du hast Recht, Ron hätte daran denken müssen, dass Harry eine Beziehung mit uns führt und er hätte ihn nicht küssen dürfen. Aber Ron hat es in letzter Zeit nicht leicht gehabt und er versucht, mit seinen Gefühlen zurecht zu kommen. Er denkt seine Taten nicht richtig durch…“

„Hör auf, Entschuldigungen für ihn zu suchen, Hermine“, fauchte Draco. „Ich möchte nichts über die Probleme des armen Wiesels hören! Es ist schlimm genug, dass ich weiß, dass er dich vorher schon geküsst und berührt hat, aber wenigstens war ich zu dieser Zeit noch nicht auf der Bildfläche. Aber er weiß, dass Harry mit uns zusammen ist und hört trotzdem nicht auf, sich in unsere Beziehung einzumischen!“

„Er kann sich nicht einmischen“, sagte Harry fest. Er stand auf und ging zu ihm hinüber. „Wir sind uns sicher und du weißt das. Keiner kann sich einmischen, außer wir lassen das zu und das wird nicht passieren.“

Hermine erhob sich ebenfalls und trat zu den beiden. Sie sah von einem zum anderen und meinte: „Es ist klar, dass wir einander auf vielen verschiedenen Ebenen brauchen. Auf keinen Fall kann Ron oder sonst jemand die Triade zerschlagen.“

Draco schaute sie an. „Die Triade deiner Eltern wurde aber gebrochen.“

Hermine sah ihn einige Augenblicke lang an. „Wir wissen aber eigentlich nichts über die Details, oder? Aber ich weiß, dass Harry lieben kann. Tom Riddle kann das nicht. Harry liebt dich, Draco, er liebt uns. Ist es nicht das, was zählt?“

Dracos Augen wanderten von Hermines zu Harrys. Sie sahen sich kurz innig an und dann wurde sein Gesichtsausdruck weicher. „Ja, das zählt“, flüsterte er.

In diesem Augenblick kamen sie alle zusammen, die Arme flogen umeinander und streichelten, griffen und liebkosten. Lippen fanden andere Lippen, Nacken und Gesichter und küssten verzweifelte Pfade auf erhitzte Haut. „Ich liebe euch beide so sehr“, flüsterte Draco, während sie ihn nach unten auf den Flokati zogen, so an seiner Kleidung zerrten, dass die Knöpfe flogen und Reißverschlüsse öffneten.

Hermine und Harry küssten seine alabasterfarbene Haut, Zähne kratzten über sensible Zonen und Zungen leckten über seinen Körper. „Ich liebe dich, ich liebe dich“, raunten sie mit Lippen an Lippen, an den Hälsen, Brustwarzen und auf den Bäuchen. Lippen schmeckten über Schenkel, Hüften und Glieder – jedwede Kleidung war abgeworfen worden und Haut liebkoste Haut. Langes Haar strich über Körper – blond, goldbraun und schwarz und bewegte sich in einem sinnlichen Tanz über einem Gewirr von Gliedmaßen und Leibern. Finger tauchten ein und vergruben sich, streichelten und massierten, berührten und drückten. Stöhnen, Ächzen und tiefes Seufzen erklang, die Geräusche von Haut, die auf Haut klatschte und feuchtes, heißes Saugen.

Sie liebten sich, bis sie nichts mehr geben konnten und lagen anschließend völlig erschöpft auf dem Teppich. Draco schlang die Arme um seine beiden Lover und flüsterte: „Mein.“

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Nymphadora Tonks stand im Foyer des Grimmauld Platzes und jeder Zentimeter an ihr sah aus wie ein Muggel. Narcissa kam herein und warf ihr einen angeekelten Blick zu. „Was machst du hier, Nymphadora?“

„Harry bat mich, seinen Cousin und dich zum Einkaufen zu begleiten“, antwortete Tonks fröhlich.

Narcissa hatte seit diesem Morgen, als sie Lord Potter geschrieben hatte, auf eine Antwort von ihm gewartet, aber nicht mit der Frau vor sich gerechnet. „Nun, danke für das Angebot, aber ich schaffe das auch sicher ohne deine Hilfe ziemlich gut“, gab sie zurück.

„Entschuldige bitte, aber du hast noch niemals in einem Muggelladen eingekauft und ich glaube, dass du dabei ein bisschen Hilfe gebrauchen könntest. Außerdem würde es Harry nicht erlauben, dass du mit Dudley ohne extra Schutz gehst“, antwortete Tonks.

„Muggelladen? Wer hat etwas über Einkaufen in einem Muggelladen gesagt? Dudley lebt nun in der magischen Welt. Er wird sich entsprechend kleiden.“

„Es ist nicht sicher für euch beide, in der magischen Welt umher zu laufen. In der Menge der Muggel seid ihr geschützter. Außerdem glaube ich nicht, dass Dudley Dursley sich wohl fühlen würde, wenn er Roben tragen müsste, denn er ist nicht daran gewöhnt. Ich habe bereits einige von Harrys Galleonen in Muggelgeld umgewandelt, wenn du dich also beeilst und dich fertig tarnst, könnten wir gehen.“

Narcissa stand da und sah die andere Frau an, während sie versuchte, die Sache mit dem Einkaufen in der Muggelwelt zu verdauen. Tonks atmete ungeduldig aus. „Harry lässt dich sonst nicht gehen. Also bedeutet das für dich, es entweder so zu akzeptieren oder zu Hause zu bleiben.“

Narcissa war gereizt. „Ich nehme an, ich habe keine andere Wahl“, meinte sie stirnrunzelnd. „Dann komm mit, ich habe keine Ahnung, wie man sich als Muggel anzieht. Du musst mir helfen, meine Roben zu ändern, da du ja offenbar den Muggelstil kennst.“

„Zu lernen, sich jederzeit an jede Situation anzupassen ist eine sehr praktische Fähigkeit“, lächelte Tonks, während sie der majestätischen Frau die Stufen hinauf folgte.

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Dudley saß zwischen den beiden Hexen auf dem Rücksitz einer schwarzen Limousine, während sie zu einem noblen Kaufhaus inmitten Londons fuhren. Sie sahen halbwegs normal in ihrer Aufmachung aus, aber irgendwie waren die Federn, die aus ihren Hüten heraus stachen, doch ein wenig zuviel des Guten. Er seufzte und schüttelte den Kopf. Die andere Hexe, Tonks, sah genauso lächerlich in ihren hellgrünen Schuhen aus. Warum konnten sie denn nichts Normales tragen – wie zum Beispiel ein einfaches Kleid? Sie dachten, dass sie wie Muggel angezogen waren, aber Dudley war der Meinung, dass es aussah, als hätte ihnen ein Blinder die Sachen ausgesucht. Es würde schrecklich peinlich mit den beiden werden, dachte er.

Sein Magen knurrte, als sie einige seiner Lieblingsplätze zum Essen passierten. Er hatte seit dem Beginn seiner Qual kaum etwas gegessen, da er Angst davor hatte, was diese Freaks in ihr Essen taten. Er sehnte sich nach etwas Normalem, etwas Bekanntem. Die gelben Bögen von McDonalds riefen geradezu nach ihm und er drehte den Kopf, während sie vorbei fuhren und der Duft von Pommes und Hamburgern seine Sinne reizte.

Narcissa hatte einen verkniffenen Gesichtsausdruck, als sie an den Muggeln vorbei kamen, die auf dem Gehsteig flanierten. Das war definitiv nicht die Art Ausflug, die sie sich vorgestellt hatte.

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Narcissa und Tonks saßen im Wartebereich der Umkleiden in der Männerabteilung, während Dudley die verschiedensten Outfits anprobierte, die ihm von der Verkäuferin ausgesucht worden waren. Diese vermutete, dass die ältere der beiden Frauen Dudleys Mutter war und brachte den Muggeljungen heraus, um ihr jedes neue Ensemble zu zeigen. Der Junge blickte finster und ungeduldig drein und wartete nur darauf, dass die Folter des Kleidereinkaufens endlich vorüber wäre.

„Nein, nein“, sagte Narcissa wieder und ihr spitzes Gesicht blickte missbilligend. „Das hier ist viel zu gewöhnlich. Was für ein Stoff ist das? Ich will Ihre besten Sachen sehen!“

Bald war eine Riege von Verkäufern um Dudley versammelt, die versuchten, Narcissas exklusiven Geschmack zu befriedigen. Der Junge konnte nicht glauben, was für eine Menge Sachen die Frau kaufen wollte. Warum zu Teufel sollte er so gut aussehen, wenn alles was er tun durfte war, sich den ganzen Tag in einem Haus zu verstecken? Er war müde vom ständigen An- und Ausziehen und die Bemerkungen von Narcissa, die ewig „Dreh dich“ oder „Steh nicht krumm“ lauteten.

Zwei Stunden später waren die Klamotten in Taschen verpackt und Tonks zog das Muggelgeld aus der Tasche und versuchte heraus zu finden, wie man damit zahlte. Dudley sah ihr verwirrtes Gesicht und hielt die Hand auf. „Geben Sie her, ich zahle.“ Sie reichte es ihm dankbar und wartete bei Narcissa, während der Junge zur Kasse ging. Als er mit dem Rücken zu ihnen stand versteckte er etwas von dem Geld in der Vordertasche seiner Hose.

Der Verkäufer an der Kasse freute sich über solch einen großen Einkauf. Er beäugte neugierig die beiden Frauen hinter Dudley und fragte sich, wer sie wohl waren, da sie so wohlhabend auftraten. „Ist das deine Mutter?“, erkundigte er sich bei Dudley, als er ihm das Restgeld reichte.

Dudley schaute kurz in das Gesicht des Angestellten und meinte: „Glauben Sie mir, Sie wollen gar nicht wissen, was sie ist.“

Das interessierte den Verkäufer nur noch mehr. „Ist sie berühmt?“

Der Junge schüttelte den Kopf. „Wo ist die Toilette?“

„Dort“, zeigte der Mann die Richtung an.

Dudley beendete das Bezahlen und ging zurück zu Narcissa und Tonks. „Ich gehe zur Toilette“, verkündete er.

Tonks nickte. „Wir warten hier.“

Dudley wandte sich ab und schlenderte davon, sah sich währenddessen aber nach den Ausgängen um. Er warf einen Blick zurück auf die beiden Hexen, die sich zu unterhalten schienen, ehe er sich hinter einem Ständer voller Anzüge duckte und sich zum Aufzug schlich. Endlich war er frei! Und das Beste war, dass er Geld hatte, welches nur darauf wartete, ausgegeben zu werden!

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Ron war auf dem Weg von der Bibliothek zurück nach Gryffindor. Sein Kopf war voll mit Hausaufgaben, die er noch erledigen musste. Er hatte zuvor niemals gemerkt, wie stark er sich früher auf Hermines Hilfe verlassen hatte, bis sie nicht länger mit ihm zusammen war. Es war hart gewesen, sich selbst auf das Lernen zu konzentrieren und er tat sich schwer damit.

Er lief um eine Ecke und verlangsamte seinen Schritt, als er Malfoy auf der gegenüberliegenden Seite des Korridors auftauchen sah. Sein Blut fing zu kochen an – wie jedes Mal, wenn er diesen Volltrottel sah. Ron hasste alles an ihm. Alles! Er drehte das Gesicht weg und versuchte so zu tun als gäbe es Malfoy gar nicht, während er näher kam. Aber plötzlich fühlte er einen Schmerz, da sein Rücken gegen die Wand geknallt wurde und ein wütender Malfoy nur Zentimeter entfernt in sein Gesicht knurrte.

„Verdammte Scheiße!“, brüllte Ron. „Was zum Teufel ist los mit dir?“

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Der freche Professor

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