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Kapitel 03 Tanzen Katzen Tango?

Tanzen Katzen Tango?

Stunde 2

Es war Montagabend geworden, bevor Severus wieder aus seinen Kerkern herauskam. Normalerweise verbrachte den Großteil des Sommers in seinem privaten Labor, versunken in Forschungen und Experimenten. Die Hauselfen waren es gewohnt, dass er zu ungewöhnlichen Zeiten in die Küche zum Essen flohte. Vor Jahren schon hatte er ihnen verboten, sein privates Labor oder seine persönlichen Räume zu betreten. Es gab dort Experimente und Tränke, die von niemandem berührt werden durften. Auch wäre es durchaus vorstellbar gewesen, dass eine der Elfen während der Jahre, die er Voldemort ausspioniert hatte, Probleme verursacht hätte.

Severus war immer schon ein Einzelgänger gewesen. Er zog normalerweise seine eigene Gesellschaft die der anderen vor. Oberflächlicher Small Talk und sinnloses Geschwätz nervten ihn. Albus verlangte allerdings von Snape, dass er während des Schuljahres am Abendessen in der großen Halle teilnahm. Er war besorgt, dass sich Severus, würde er jemals Hogwarts verlassen, zu einem Einsiedler entwickeln würde.

Beim Essen am Montagabend fand Severus zwischen Remus und dem Schulleiter seinen Platz. In einer Woche würde Vollmond sein und Remus hatte nur noch wenig Wolfsbanntrank.

Albus zwinkerte mit den Augen, als er zu dem Tränkemeister meinte: „Na, Severus, ich nehme an, dass deine erste Stunde gut verlaufen ist?“

Severus blitzte den Direktor an. Eigentlich hielt er Albus für seinen Freund und Mentor, aber aus unerfindlichen Gründen genoss der Mann es, ihn zu quälen, wie die Klauseln der verlorenen Wette deutlich zeigten. Albus behaupte zwar immer, dass er Severus gar nicht verärgern, sondern nur das Beste für ihn wolle. Aber wie zur Hölle sollte Tanzen mit Granger und Tango zu lernen das Beste für ihn sein, das wollte er wirklich gerne wissen!

Er vermutete allerdings, dass sein verräterischer Körper das beantworten könnte. ‚Runter, kleiner Freund!’ dachte er und lachte in sich hinein. Seine Träume handelten in letzter Zeit von einer ganz bestimmten Hexe. Im Traum tanzten sie wieder zusammen, diesmal aber ohne Kleidung!

Sarkastisch antwortete Snape: „Ausgezeichnet. Einfach wundervoll. Diese Woche arbeiten wir mit Kastagnetten.“

„Ich glaube, Kastagnetten werden üblicherweise beim Flamenco benutzt und nicht beim Tango. Hast du dich entschieden, noch mehr Tanzstunden bei Miss Granger zu nehmen?“, fragte Albus und lachte über den mörderischen Blick, den Severus ihm zuwarf.

„Was für Unterricht bekommst du denn bei Hermine, Severus?“, fragte Remus neugierig.

Severus ignorierte Remus und wandte sich an den Schulleiter. „Ich bin wirklich glücklich, dass es dir gefällt, wenn ich mich unwohl fühle, Direktor. Und ich genieße es sehr, dich zu amüsieren!“

„Um was geht es hier eigentlich?“, fragte Remus.

Albus lachte immer noch als er antwortete: „Severus hat eine magische Wette gegen mich verloren und die Konsequenzen sind schrecklich für ihn.“ Albus’ Augen glänzten im Kerzenlicht.

„Die Konsequenzen?“

„Ja“, sagte er lächelnd. „Er ist gezwungen, Tanzstunden bei Miss Granger zu nehmen. Ich glaube nämlich fest daran, dass er unbedingt einmal alle fünf oder zehn Jahre seine Kerker verlassen und mit anderen Menschen umgehen muss – ob er es will oder nicht.“

„Welche Art Unterricht?“

Remus schwor später, dass die Augen des Schulleiters für einen Moment wie Feenstaub geglitzert hatten, bevor er lächelte und sagte: „Tango Argentino.“
Remus spuckte den Kürbissaft aus, den er gerade runterschlucken wollte. „Das ist nicht dein Ernst… !

Albus grinste freundlich. „Könnte doch interessant sein, meinst du nicht auch?“

Remus konnte nur noch zustimmend mit dem Kopf nicken.

oooOOOoooOOOooo

Hermine saß mit Katherine und Samantha im Aufenthaltsraum.

„Na, wie läuft es mit Groß, Dunkel und Furchterregend?“, fragte Sam grinsend.

Hermine warf Sam einen Blick zu, bevor sie antwortete. „Professor Snape? Nicht schlecht. Er bewegt sich recht gut, natürlich haben wir bisher nur in gerader Linie an den Vorwärts- und Rückwärtsschritten gearbeitet, und ich habe ihm gezeigt, wie er mich drehen muss, damit man den Partner während der Drehung in einer geraden Linie hält.“

Hermine zuckte mit den Achseln. Sie hatte sich schon seit Tagen den Kopf zerbrochen, was sie ihm in der heutigen Stunde Spezielles beibringen konnte. Daran zu denken, wie es heute Abend wohl laufen würde, schlug ihr heftig auf den Magen.

„Was ist mit ihm?“, fragte Katherine.

„Er ist ein wenig, ich weiß nicht – exzentrisch?“ Hermine lachte bei der Beschreibung. Was er war, konnte sie nun wirklich nicht genau sagen. „Der Mann ist brillant, topp in seinem Bereich. Ich denke, er muss nur an seinen sozialen Fähigkeiten arbeiten.“

Die Mädchen lachten. Sie sahen sich gegenseitig an, als sie hörten, wie sich die Außentür öffnete. Hermine und Katherine unterrichteten beide heute Abend.

Katherine trällerte: „Show time!“

„Am besten nimmst du das vordere und ich das hintere Studio. Wells Unterricht dauert nur eine Stunde. Professor Snape hat eine Doppelstunde, so brauchst du uns nicht zu stören, wenn du fertig bist. Schließ nur die Türen ab, wenn du gehst. Wenn ich im hinteren Studio bin, kann ich nicht hören, wenn jemand herein kommt.“

„Du kannst alle Privatsphäre haben, die du möchtest!“, johlte Samantha und zuckte mit den Augenbrauen.

„Hast du etwas für ihn übrig?“, erkundigte sich Katherine.

„Oh, werdet erwachsen, alle beide!“

Hermine rollte mit den Augen, als sie mit Katherine nach vorne ging. Sie erinnerten sie an Harry und Ron, wann immer sie über das andere Geschlecht sprachen. Etwas für Snape übrig haben? Offensichtlich hatte der Mann einen ansehnlichen Körper und seine Intelligenz hatte sie immer schon beeindruckt. Und auch wenn die Träume, die sie von ihm hatte, erotisch waren – es waren nur Träume, ein Produkt eines überaktiven Geistes. Ihres. Er war im richtigen Leben keine liebenswürdige Person, da war sie sich sicher. Sie dachte nicht gerne daran, aber sie hatte sich schon länger mit niemandem eingelassen und ihre Träume waren nun das Resultat. Snape? Sie blieb dabei, ansehen aber nicht berühren, vielen Dank.

Snape und Wells warteten einander anstarrend, vor der Rezeption. Hermine dachte, dass sie aussahen, als wären sie kurz davor, die Zauberstäbe zu ziehen und sich zu einem Duell herauszufordern. Sie fragte sich, ob Wells wusste, dass Snape ein Duellmeister war. Wells wäre im Handumdrehen in Einzelteile zerlegt, wenn es je zu einem Duell zwischen den beiden kommen würde.

„Guten Abend, Professor. Bitte folgen Sie mir. Wir werden heute Abend das hintere Studio benützen.“

Snape warf dem anderen Zauberer noch einen letzten Blick zu, während er Hermine den kurzen Flur hinunter folgte. Sie hatte so ziemlich das gleiche wie letzte Woche an, abgesehen davon, dass ihr Kleid magisch gefärbt zu sein schien. Ihr Rock schwang im Takt ihrer Hüften, als Severus ihr nachblickte, während sie vor ihm den Gang hinunterging. An seine Träume der vergangenen Woche zu denken, half ihm nicht gerade, vor allem, wenn er ihren Po vor sich hin und her schwingen sah.

Hermine ging durch eine geöffnete Tür auf der Hälfte des Ganges. „Hier ist es.“ Sie drehte sich um und sah Snape an. Er war dabei, etwas zu öffnen, das wie seine Lehrerrobe aussah.

Als Severus die Haken öffnete, erschien ein Kleiderständer. Ruhig beobachtete er die Hexe, die es nicht wagte, etwas über seine Kleidung zu sagen. Hermine blieb auch still, während er seine Robe und den Gehrock an den Kleiderständer hängte. Er trug wieder ein weißes Frackhemd und schwarze Leinenhosen.

‚Wenigstens trägt er keinen Umhang diese Woche, das muss man ihm zugute halten’, dachte sie mit einem Lachen.

Sie ging in die Mitte des Raumes. „Bereit, Sir?“

Severus stand ruhig da und wartete auf Hermines Anweisungen.

„Letzte Woche haben wir an den Grundschritten gearbeitet, vor und zurück, mit offener und geschlossener Haltung. Diese Woche möchte ich mehr an Aufbau und Gestaltung arbeiten. Um sich beim Tango anmutig zu bewegen, stellen Sie sich im Kopf eine Katze vor. Halten Sie Ihr Gewicht auf den Fußballen, nicht auf den Absätzen, wie Sie es beim normalen Gehen machen. Wenn Sie Ihr Gewicht verlagern, wird Ihre Bewegung katzenähnlicher. Sie sollten diese Art der Bewegung, wenn wir die Schritte tanzen, beibehalten. Es lässt den Tango anmutig und fließend aussehen. Wenn Sie sich rückwärts bewegen, bleiben Sie auf den Ballen und strecken das Bein etwas mehr als Sie es normalerweise tun würden. Sie sollten so ein wenig weiter zurückreichen als es sich natürlich anfühlt. Das hält Sie davon ab, gegen das Knie Ihres Partners zu stoßen und macht den Bewegungsablauf fließender.“

Severus schnaubte. „Eine Katze. Wollen Sie, dass ich mich vor Ihnen auf alle Viere niederlasse?“

Hermine rollte mit den Augen. „Professor. Versuchen Sie, einen Augenblick auf den Zehenspitzen zu gehen.“

Severus stand da und schaute sie nur an. Sie konnte das nicht ernst meinen.

„Gehen Sie auf den Zehenspitzen“, wiederholte sie mit einem Kopfnicken.

Severus sah sie skeptisch an. „Meinen Sie das ernst?“

Hermine seufzte entnervt. „Ja, sehen Sie. Es ist eine Bewegungsübung. Ist Ihnen klar, dass wenn ich alles in Frage gestellt hätte, was Sie im Unterricht sagten, dass ich dann niemals irgendetwas gelernt hätte?“ Sie bewegte sich auf ihren Fußballen vor, zurück und von Seite zu Seite. Die Bewegungen waren gleitender als Schritte. „Sie müssen üben, auf Zehenspitzen zu gehen um die Muskeln ihrer Zehen, Füße und Knöchel zu stärken und zu stabilisieren. Sie können nicht so auf Zehenspitzen tanzen. Das wäre viel zu ermüdend. Professor?“

Severus ging auf den Zehen unsicher einige Schritte vorwärts. Er fühlte, wie sich die Muskeln in seinen Waden anspannten. Er fühlte sich unglaublich idiotisch und dachte, dass er sicher genauso lächerlich aussah.

„Gut. Nun gehen Sie rückwärts und denken Sie daran, das Bein übertrieben weit zu strecken.“ Er ging vier Schritte zurück. „In Ordnung. Versuchen Sie es noch mal, auf und ab, quer komplett durch den Raum.“
Severus starrte die junge Frau an, machte es aber so wie sie sagte. Er fühlte wie seine Beine und Füße anfingen zu schmerzen.

„Gut. Wenn wir die nächste Schrittfolge versuchen, erinnern Sie sich daran, auf den Ballen zu gehen. Das Verb Caminar meint im Spanischen ‚gehen’. Eine einzelne Bewegung mit einem Fuß vorwärts und danach den anderen Fuß daneben zu bringen, heißt ein ‚Paseo’. Eine Caminata ist eine Reihe von ‚Paseos’ oder Schritten. Wir versuchen vier Paseos zusammen, zuerst mit einem langsamen Takt und dann mit einem schnelleren lateinischen Rhythmus. Versuchen Sie Ihre Füße im Takt zu bewegen. Bereit?“

Severus bewegte sich nach vorn, um seine Hand auf ihren Rücken zu legen und wartete, damit sie sich in Position gegenüber seiner Brust und seinen Arm stellen konnte. Die Verlagerung seines Gewichts von einem ebenen Stand auf seine Ballen brachte seine Brust noch enger an Hermines Brüste. Er sah hinunter und dachte, dass der V-Ausschnitt an ihrem Top noch tiefer war als bei jenem, das sie letzte Woche getragen hatte. Das Material fühlte sich unter seinen Händen wie Seide an.

„Fünf Punkte von Slytherin dafür, dass Sie nicht aufgepasst haben, Professor.“ Hermine grinste, als sie bemerkte, dass er deutlich abgelenkt war.

Severus funkelte die Hexe an. Ein Hauch von Farbe war auf seine Wangen getreten. ‚Verdammt noch mal,’ dachte er. ‚Diese kleine Kröte genießt das!’ Er lehnte sich vor, sein Atem war warm an ihrem Ohr zu spüren.

Mit seidiger Stimme sagte er: „Ich glaube nicht, dass Sie das Recht haben, Hauspunkte abzuziehen, Miss Granger. Zehn Punkte von Ihrem heißgeliebten Gryffindor für die Anmaßung und das Tragen von unpassender Kleidung für einen Lehrer.“

Hermine ignorierte schmunzelnd seinen Kommentar. „Sind Sie bereit, Professor?“ Sie bewegten sich zusammen vor und zurück zum langsamen Takt der Musik.

„Gut, nun erhöhen wir das Tempo. Achten Sie auf Ihre Schritte und denken Sie daran, auf den Fußballen zu bleiben.“

Severus fand es schwieriger, dieselbe Schrittfolge zu dem schnelleren Rhythmus zu tanzen. „Zählen Sie den Takt während der Bewegung im Kopf mit. Es sollte etwas flüssiger sein. Sehen Sie.“ Hermine trat aus seinen Armen zurück. Er fühlte den Verlust der schon vertrauten Berührung mehr als er sollte.

Sie schritt vorwärts, während sie jeden Schritt mitzählte. Jeder Schritt entsprach einer Zahl und sie sagte: „Beobachten Sie meine Füße. Eins, zwei, drei, vier.“

„Wie ein Walzer?“ Severus starrte sie mit schmerzenden Beinen finster an. Da musste es doch einen Zauber geben, um seine Muskeln zu lockern und das alles einfacher zu machen. Noch acht weitere Stunden wie diese? Das würde er nie schaffen.

„Das ist ein Tango, kein Walzer. Und nicht nur das, ein Walzer hat keine vier Schläge pro Takt! Er hat drei. Ein Walzer geht EINS, zwei, drei – EINS, zwei, drei. Nicht eins, zwei, drei, vier. Sollen wir es noch mal versuchen?“

Severus schmollte. „Letzte Woche war es viel einfacher!“

„Letzte Woche war ja auch die erste Stunde. Sie fangen am Anfang an. Sie würden ja auch nicht den Erstklässlern zeigen, wie man den Trank des Friedens braut, oder?“

„Der Trank des Friedens wird im fünften Jahr gelehrt, Miss Granger. Oder bleibt neuerdings Ihre Fähigkeit auch die einfachsten Informationen zu behalten hinter Ihren Möglichkeiten zurück?“ Snape, nun müde und verärgert, begann schnippisch zu reagieren.

„Aber genau das meine ich ja! Wir starten mit einfachen Dingen und arbeiten uns zu den Schwierigeren hoch. Sollen wir?“ Nach wie vor nicht gerade glücklich ging er nach vorne und nahm die Ausgangsposition ein. Sie tanzten vor und zurück bis Hermine mit dem Bewegungsablauf zufrieden war.

„Nun versuchen wir die gleichen Schritte, aber diesmal zur wiederum schnelleren Musik im Vier-Achteltakt. Sehen Sie her.“ Sie demonstrierte die Zählweise und Schrittfolge, aber bewegte sich jetzt viel schneller.

Severus ging in Position. Sie tanzten ungeschickt den schnelleren Takt. Hermine arbeitete mit ihm an der Schrittfolge, bis es einfacher und flüssiger lief.

„Wir haben noch fünfzehn Minuten übrig. Ich möchte Ihnen heute Abend noch einen weiteren Schritt zeigen. Es ist ein Two-step, der El Retrocesa genannt wird und er beginnt rückwärts. Ihr rechter Fuß geht zurück, für zwei Zählpunkte halten und dann gleitet Ihr linker Fuß flach zu Ihrem rechten und macht dann einen Schritt nach links. Dann bringen Sie ihren rechten Fuß für einen Zählpunkt neben Ihren linken. Von da aus tanzen wir wieder eine normale Schrittfolge vorwärts und zurück. Lassen Sie es uns einige Male langsam versuchen, um ein Gefühl für die Bewegung zu bekommen. Es könnte helfen, wenn Sie in der Mitte zwischen meinen Beine anfangen. Auf diese Weise haben Sie keine Möglichkeit, an mein Knie zu stoßen. Und daran denken, auf den Fußballen zu bleiben. Fertig?“

Jetzt war er wieder soweit, Albus umbringen zu wollen. Letzte Woche einfach vor und zurück tanzen war so leicht gewesen. Nun mitzählen und ein neuer Schritt, er wollte überhaupt nicht mehr wissen, wie dieser verdammte Tango ging.

Der Summer erklang, um das Ende der Stunde anzuzeigen.

„Gut. Das Tempo des Vier-Achteltakts und der neue Schritt erfordern etwas mehr Übung, um es richtig hinzubekommen, aber für heute Abend hat es gut geklappt.“ Hermine grinste verschmitzt. „Als Hausaufgabe möchte ich, das Sie jeden Abend für mindestens zehn bis fünfzehn Minuten üben, auf den Zehenspitzen zu gehen. Sie müssen die richtigen Muskeln in Ihren Beinen aufbauen. Stehen Sie, als würden Sie mich halten, mit den Armen in der korrekten Position. Dann gehen Sie hoch auf die Zehen und wiederholen die Schritte, die wir heute Abend getanzt haben. Versuchen Sie das mindestens dreimal mit einem langsamen Takt und dreimal mit schnellem Takt, immer vor und zurück.“

„Hausaufgaben.“ Das Wort tropfte vor Sarkasmus. Was genau dachte sie, wer sie war? Er hob seine Augenbraue, als er sie ansah.

„Ja, Hausaufgaben. Dies ist Unterricht. Ich bin die Lehrerin und Sie sind der Schüler. Ich gebe Ihnen Hausaufgaben, damit Sie für die nächste Stunde vorbereitet sind.“ Hermine sprach geduldig mit ihm, als wäre er ein dreijähriges Kind. „Es sei denn, Sie möchten, dass ich dem Schulleiter mitteile, dass Sie die Mitarbeit verweigern? Ich bin sicher, dass Sie Konsequenzen zu tragen haben, wenn Sie nicht alle zehn Stunden vervollständigen. Sie haben die Wahl, Sir.“

Hermine wartete geduldig, während Severus’ schwarze Augen vor Zorn glühten. Es ärgerte ihn zu wissen, dass sie Recht hatte, und was das Schlimmste war, es gab nichts, aber auch gar nichts, was er daran hätte ändern können.

Seine Stimme war zuckersüß wie Honig, als er fragte: „Erhalte ich am Ende einen Abschluss, Miss Granger?“

Sie lächelte freundlich. „Oh ja, und ein Zertifikat, das Sie sich einrahmen können.“ stichelte sie und genoss sichtbar die Wirkung.

Severus riss seinen Gehrock vom Kleiderständer und zog ihn an. Der Ständer löste sich in Luft auf, als er seine Lehrerrobe abnahm und sie sich mit einem Schwung um die Schultern warf, bevor er den Haken schloss. Hermine sah sich noch einmal im Studio um, bevor sie auf den Flur traten. Sie zeigte mit dem Zauberstab auf den Raum und die Lichter erloschen.

Sie erreichten die Rezeption, als Hermine das Poster im Fenster sah, das den Auftritt an der Universität ankündigte.

„Ich weiß nicht, ob Sie immer noch interessiert sind, aber auf dem Poster stehen Informationen über den Auftritt nächste Woche in Cambridge.“

Hermine sperrte weiter ab. Aus den anderen Räumen waren Geräusche von sich schließenden und zuknallenden Türen zu hören.

Severus sah sich die Ankündigung an. Das Poster war auf beiden Seiten bedruckt, so dass die Information von innen und außen zu lesen war. Hell leuchtende, gepunktete Farbstrudel waren auf dem Karton zu sehen. In großen, fett gedruckten Buchstaben war zu lesen: ‚Tanzvorführung! Nur an diesem Abend!’ Der Tango Argentino war als erstes aufgelistet, dann folgten der Foxtrott, die Rumba, der Walzer und einige andere Tänze. Als Datum wurde Samstag in einer Woche genannt. In der untersten Zeile stand: ‚Neue Tanzstunden und Kurse im Herbst! Melden Sie sich jetzt an! Nutzen Sie die Sonderangebote! Unsere Mitarbeiter informieren Sie gerne! Inhaber: Thaddeus Prittchard’

Das erklärte ein paar Dinge. Und es warf auch einige neue Fragen auf.

„Fertig, Professor?“ Hermine war zu ihm gekommen, während er das Poster las.

Er deutete mit der Hand auf das Schild. „Da steht, dass Sie in der Zauberei-Gesellschaft von Cambridge auftreten?“

„Ja, das hier ist eine Tanzschule für Zauberer. Die Zauberei-Gesellschaft von Cambridge ist ein Teil der neuen Universität für Zauberer, die in Cambridge gegründet wurde.“ Hermine folgte Severus durch die Vordertür hinaus. Sie drehte sich um, um die Tür abzuschließen und zu sichern, und erkundigte sich: „Haben Sie vor, vorbei zu schauen?“

„Ich bin nicht sicher, ob ich die Zeit habe.“ Severus stand an der Seite und wartete, bis sie fertig war. Er würde apparieren, wenn sie fort war.

Hermine nickte. „Gute Nacht, Professor. Ich sehe Sie nächsten Donnerstag.“ Mit einem Plop war sie fort.

Severus sah erneut auf das Plakat. Thaddeus Prittchard. Prittchard war in Hogwarts drei Jahre unter ihm gewesen. Vor ein paar Jahren hatte er Informationen über zwei prominente Todesser vor dem Niedergang des Dunklen Lords an Dumbledore weitergeleitet. Granger sagte, ihr Chef schulde einem alten Freund etwas. Aber Albus sollte in Prittchards Schuld stehen, nicht andersherum.

Fragen wirbelten dem Tränkemeister im Kopf herum, als er zurück zum Schloss apparierte.

tbc

Ein Tanz der anderen Art

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