Minnies Fanfictions

Kapitel 02

Kapitel Zwei



Na endlich, er ist weg.“

„Penetranter Mistkerl.“

„Er ist du. Er ist wir alle!“

„Gott, wie nervig!“, murmelte eines der Duplikate. Das verursachte eine Menge zustimmendes Gemurmel.

„Damit hast du Recht.“ – „Aber wirklich.“ – „Definitiv.“ – „Er sollte flachgelegt werden.“

Dieser Kommentar verursachte hingegen eine Runde leises Lachen, auch wenn einer der Snapes aufstöhnte und sein Gesicht in den Händen vergrub.

„Also, was tun wir jetzt?“

„Na ja, wir werden das Mädchen nicht mit Gewalt nehmen. Ich möchte das von Anfang an absolut klar stellen!“, verkündete einer von ihnen mit fester Stimme.

Eine schnelle Reihe beipflichtendes Nicken folgte, gemeinsam mit einigen spöttischen Geräuschen.

„Keiner von uns hat diesen unbedingten Drang, es soll alles freiwillig und in gegenseitigem Einverständnis geschehen“, schlug ein weiteres Duplikat vor und fasste damit die Empfindungen der anderen zusammen.

Eine weitere Runde von Bestätigungen folgte, auch wenn einige weniger enthusiastisch klangen.

„Aber wenn das so sein soll, dann müssen wir wissen, ob sie überhaupt interessiert ist.“

„Was wir zuerst wissen müssen ist, wie stark der Zwang unserer Existenz ist. Ich schlage eine Periode der Abstinenz vor, um diese Hypothese zu testen.“

Du hast ja auch keinerlei Hoffnung, jemals dein Ziel zu erreichen, daher kannst du ja leicht daher reden.“

„Geh duschen, du verdammter Blödmann!“

„Ich bin nicht Dusch-Snape, ich bin derjenige, der das Verlangen hat, das Mädchen auf jedwede Art die mir einfällt zu vögeln.“

Einer der anderen Snapes stand auf und betrat das Schlafzimmer. Er blieb in der Tür stehen, schaute zurück und grinste den Rest an. „So amüsant ich es fände, euch weiterhin leiden zu sehen… werde ich jetzt die Bestimmung erfüllen, für die ich erschaffen wurde.“ Eine Pause entstand und sein Lächeln versiegte. „Ähm… und könnte jemand in ein paar Minuten die Dusche überprüfen, falls ich… falls ich fort bin, ehe ich das Wasser abdrehen konnte?“

Er trat durch die Tür und die Anderen betrachtenden ihre Ebenbilder.

„Denkst du, dass es weh tut?“

„Seine Bestimmung zu erfüllen und dann…?“

„Es sah bei den vorherigen so aus, als würde es zu schnell geschehen, um noch davon berichten zu können.“

„Es ist ein wenig enttäuschend für mich, dass ich nur hier bin, um einen einzigen Zweck zu erfüllen… auch wenn es die Chance wert ist, mein Leben für die Erfahrung hinzugeben, mich fleischlichen Genüssen mit Miss Granger hinzugeben.“

Schnauben folgte dieser Aussage.

„Wir sind dafür gemacht, so zu fühlen, du Schwachkopf. Was ist mir dir, Prüder-Snape? Hast du das Gefühl, dass es Wert ist, dein Leben hinzugeben, um mit Miss Granger zu kopulieren?“

Die anderen warteten schweigend auf die Antwort und die verschiedensten Gesichtsausdrücke überzogen ihre identischen, irgendwie harschen Züge. Es dauerte nicht lange, bis der Gefragte eine Antwort fand, auch wenn sie mit ein paar Vorbehalten kam.

„… Ja. Ich glaube, dass es mir mein Leben wert wäre. Wir haben alle die Erinnerungen des wahren Mistkerls, seine Gefühle und Emotionen. Es wäre unser Leben wert, unsere Karriere, unsere Zukunft… aber nichts von alldem von ihr! Ich möchte nichts tun, dass ihre Schullaufbahn und ihre Berufsaussichten gefährdet oder wie sie zu mir aufblickt. Oder, besser gesagt, zum original Snape.“

„Das hätte ich dir auch sagen können“, schnaubte einer der anderen. Der Rest schaute ihn an. Er deutete auf den vorherigen Sprecher. „Du bist aufs Kreuz gefallen, weil du dein Ziel nicht erreichen kannst: sicher zu stellen, dass Miss Granger nicht bemerkt hat, wie erregt dein Schöpfer zu der Zeit war, als wir erschaffen wurden. Der Rest von euch“, fuhr er mit kreisendem Blick über die verbliebenen neun Snapes fort, „wurden von Gedanken der Lust und dem Bedürfnis kreiert, wie die Karnickel zu rammeln…“

„Da bin ich ganz anderer Ansicht! Ich wurde nur erschaffen, um das Mädchen zu küssen!“

„Was auch immer. Es ist trotzdem eine lustgesteuerte Aktion. Nur ich wurde aus einem ganz anderen Bedürfnis heraus kreiert.“

Sie beäugten ihn neugierig und warteten darauf, dass er die Katze aus dem Sack lassen würde.

„… und das wäre?“, fragte einer von ihnen schließlich und riss den grübelnden Doppelgänger, der auf der Armlehne des Sofas saß, aus seinen Gedanken. Er enthüllte sein Geheimnis den Duplikatskollegen in einer einzigen, knappen Phrase.

Daraufhin wurden stumme Blicke ausgetauscht. Alle wussten, wie ihr Gastgeber für das Mädchen empfand. Sie hatten seine Erinnerungen und Gefühle in sich, jedenfalls bis zu ihrer Schöpfung. Die kopierten Snapes fühlten was er fühlte, wenn auch auf einem vergleichsweise geringeren Level als bei dieser einen speziellen Kopie, doch hatte jeder Einzelne dazu maßgebliche, eigene Interessen. Schlimmeres verriet indes auch noch sein nächster Atemzug.

„… Aber ich weiß, dass meine Zwangslage kompliziert ist, weil ich ein ziemlich unangenehmes Gefühl von Mitleid für den Mann spüre, der uns erschaffen hat. Wir wissen von dem Duschzwischenfall, dass wir es sind, die den Grund unseres Daseins erfüllen müssen, auch wenn sie das mit mir tun muss, um mein Schicksal zu erfüllen und mich von meiner Existenz zu erlösen. Und doch hätte ich gerne, dass sie es mehr für ihn als für mich macht“, gestand der Klon von Severus Snape. „Ich glaube, dass das aus zwei Gründen möglich wäre: weil er derjenige ist, der mit welchen Konsequenzen auch immer umgehen muss, die unsere Taten hervorbringen, wenn wir einmal weg sind… und weil ich weiß, dass das, was ich brauche ist, was er braucht – und das mit der gleichen Verzweiflung in seinen Adern… auch wenn wir alle wissen, dass er das bis zu seinem letzten Atemzug leugnen würde.“

Kleinlaute Gesichtsausdrücke, leichtes Nicken der Köpfe und ein absichtliches Verhindern von Blickkontakten durch identische dunkle Augen ließ ihre Übereinstimmung erkennen.

„Also, was werden wir tun?“, fragte einer der anderen.

„Ich schlage vor, dass wir einen Tag warten um zu sehen, wie stark der Druck auf uns ist und ob er stärker wird, je länger er versagt wird. Davon ausgehend können wir beurteilen, wie schnell wir verfahren müssen. Wenn wir nicht wie die Wölfe über ein verwundetes Reh über das Mädchen herfallen müssen, sollten wir das auch vermeiden. Andernfalls würden wir sie wahrscheinlich traumatisieren und das würde dem Rest von uns kaum helfen, mit unserer Notlage fertig zu werden.“

„… Eine annehmbare Erklärung.“

„Und auch noch eine logische.“

„Ja. Wir sind ja keine Tiere, die von ihren niederen Instinkten geleitet werden.“

„Redet für euch selbst“, antwortete einer beinahe flüsternd. Er saß am Tisch beim Kamin und schrieb irgendeine Liste auf eine Pergamentrolle, die bis zum Boden heruntergerollt war. „Oder eher, seid ehrlich, was eure Bedürfnisse angeht.“

Räuspern war zu hören, doch keiner sagte etwas.

„… Wie wäre es mit Hände aufzeigen?“

Elf Hände hoben sich. Der Schreibende hob abgelenkt seine eigene Hand, als ihn derjenige, der ihm am Nächsten stand, anstupste und wandte sich dann sofort wieder seiner Schreibarbeit zu. Eine weitere Kopie sah ihn gedankenvoll an, schwieg aber über das seltsame Benehmen.

„Wir sind also einer Meinung. Wir warten bis morgen und sehen dann weiter, was getan werden muss.“

Einer der Snapes zog eine Grimasse. „Ich kann nur hoffen, dass meine verflixte Erektion in der Zwischenzeit nicht noch weiter anwächst…“

„Genau.“ - „Erzähl mir davon.“ - „Ha, sag nichts, was wir nicht schon wissen!“ – „Ich schau mal nach Dusch-Snape, ob er schon fertig ist… auch wenn man sich keine Sorgen über die Menge an heißem Wasser für uns machen muss.“ – „Geschmacklos, aber dennoch eine amüsante, präzise Aussage.“ – „Durchaus.“ – „Unglücklicherweise…“

oooOOOoooOOOooo

Leise Geräusche holten Severus aus dem Schlaf. Schlimm genug, dass er seine Räume mit elf anderen Snapes teilen musste – Dusch-Snape hatte seine Bestimmung irgendwann zu der Zeit erfüllt, als Poppy feststellt hatte, dass ihm selbst absolut nichts fehlte – aber diese Geräusche… er wusste nur zu gut, was es war. Eine Hand, die um die Länge harten Fleisches griff. Das Ablecken einer Handfläche, um sie anzufeuchten. Die unregelmäßigen, schnellen Atemzüge, das gedämpfte Aufstöhnen, die leisen, fleischigen Geräusche, die bei jedem Stoß zu hören waren, wenn die wilde, streichelnde Bewegung unten im rauen Haar des Schambeins mündete.

Incendio“, flüsterte Severus und die sterbende Glut sprang zurück ins Leben und beleuchtete einen der Snapes, der auf einem für ihn beschworenen Lager lag. Die Decken waren von seiner nackten Figur herab gerutscht, während er seine Hüften, die das Licht der Flammen golden aussehen ließ, nach oben drückte.

„… Hermine! Ahh!“

Andere Gestalten erhoben sich bei diesem halberstickten Ausruf. Sie sahen, wie perlfarbene Flüssigkeit herausschoss und im Bogen auf den schlanken, muskulösen Bauch fiel, dazu die ungestümen letzten Bewegungen der liebkosenden, umgreifenden Finger. Einige stöhnten angewidert. Einige stöhnten erregt. Die meisten, wie Severus mit wachsendem Entsetzen feststellte, fassten unter ihren sie knapp verhüllenden Decken nach ihren eigenen Erektionen.

„Was zum Geier denkt ihr Idioten eigentlich, was ihr da macht?“, zischte er beinahe hysterisch und geschockt.

Derjenige, der seinen Höhepunkt zuerst erreicht hatte, grinste und fuhr mit dem Finger durch das Sperma auf seinem Bauch. „Hör auf, prüde zu sein, Severus. Wir wissen alle, dass du es dir in Gedanken an sie auch schon besorgt hast. Wir haben trotz allem auch deine Erinnerungen…“

Scheiße.

oooOOOoooOOOooo

„Gott, ich glaube, meine Erektion ist noch schlimmer geworden.“

„Dito.“

„Ich stimme nur ungern zu.“

„Wisst ihr, er wird uns nicht helfen.“

„Das ist nur, weil er ein fauler Mistkerl ist.“

„Du meinst, er ist verabscheuungswürdig schüchtern.“

„Willst du damit andeuten, dass er schon vor langer Zeit ihrer beider Positionen in dieser Institution aufs Spiel hätte setzen sollen, um sich ihr für eine Knutscherei anzunähern?“

„Nein, ich will sagen, dass er weiß, was wir tun müssen und er uns nicht
helfen wird, weil er schüchtern ist.“
„Du meinst, er hat kein Selbstwertgefühl.“

„Tja, schaut uns ins Gesicht! Seid ihr nicht der gleichen Meinung?“

„Ich denke, dass wir vom Hals abwärts nicht schlecht aussehen.“

„Sag mir bitte, dass du nur einen Spaß machst.“

„ Du solltest dich besser nicht so schwul anhören!“

„Das hat doch nichts mit schwul zu tun, du Schwachkopf. Das wäre ja autoerotisch. Und ich sage nur, dass wir von einem ästhetischen Gesichtspunkt aus in exzellenter körperlicher Form sind.“

„Das ist wahr. Frauen stehen auf ‚handfeste Körper’ – ich glaube, so lautet doch die Muggelbezeichnung?“

„Möglich, aber sie stehen nicht auf Dickschädel! Unser Stammvater ist ein eigensinniger alter Narr. Diamantenharte Bauchmuskeln oder nicht, er wird nicht einen Finger krumm machen, um uns zu helfen.“

„Schlägst du etwa vor, dass wir die Sache in die eigene Hand nehmen sollten?“, warf eine trockene Stimme ein.

„Ich dachte, dass wir das schon ausprobiert hätten… letzte Nacht.“

Das Kichern von nur schlecht unterdrücktem Gelächter kam von allen Seiten, einige versuchten, es als einen Husten klingen zu lassen, andere hielten sich damit nicht auf und schnaubten offen.

„Im Ernst, wir müssen wissen, ob das Mädchen an uns interessiert ist. Ich schlage einen Test vor.“

„… Ah, das Essen ist da!“

„Albus sei gepriesen, dass er so gut mit den Hauselfen umgehen kann, wer weiß, wie er es geschafft hat, sie dazu zu bringen, so viel Essen zu schicken.“

„Würstchen im Schlafrock und klebrige Rosinenbrötchen! Mein Lieblingsessen!“

„Das ist das Lieblingsessen von uns allen, du Schwachkopf!“

„Wichser.“

„Hmm, ja!“

„Besonders nach letzter Nacht.“

Mehr männliches Gelächter erfüllte den Raum, dazu ein verdrießliches Stöhnen, ehe es von den Geräuschen herum gereichter Teller und genussvollem Essen ersetzt wurde. Zwei Kannen Kaffee waren ebenfalls von der Schulküche herauf geschickt worden. Sie reichten nicht weit, aber es war genug, dass alle eine Tasse abbekamen.

„So, was soll nun dein angekündigter Test sein?“

„Nun ja, Küss-mich-Snape hier muss mit dem Mädchen knutschen. Ich schlage vor, dass wir ihn lassen. Es ist die kleinste offensive Sache, die wir machen können, um unsere Theorie zu testen.“

„Und wie soll ich von ihrem Interesse – oder dem Fehlen desselben – berichten, wenn ich in dem Augenblick meine Existenz verliere, da ich fertig bin, das Mädchen zu küssen?“

„Einer von uns muss als Beobachter dabei sein.“

„Wir dürfen nicht riskieren, als Duplikat gesehen zu werden! Merlins magischer Arsch, wenn der Dunkle Lord etwas von uns erfährt…!“

Das Raunen zögerlicher Übereinstimmungen ging durch das Zimmer.

„Warum bringen wir sie nicht herunter ins Büro? So könnten wir sie alle beobachten und müssten nicht das Risiko eingehen, in den Korridoren gesehen zu werden.“

„Wie bekommen wir sie hier herunter?“

„Schreib einen Zettel.“

„Zettel können abgefangen werden. Wie sollen wir es unterzeichnen, ohne ertappt zu werden?“

„Albus hat uns eine ‚Armee’ genannt“, bot ein Duplikat nach kurzem Nachdenken an. „Warum nicht ‚Mittwochsarmee’? Nur sie allein würde genau wissen, was das bedeutet.“

„Sie ist ein schlaues Mädchen. Sie wird es schnell herausfinden.“

„Ja.“

„Eben.“

„Erinnert ihr euch, wie schnell sie in ihrem ersten Jahr das Gifträtsel unseres Stammvaters gelöst hat?“

Allgemeines Zustimmen und eine Reihe weicher, sich erinnernder Lächeln war zu sehen.

„Oh, hört auf, Tagträume über das Mädchen zu haben! Wir wissen alle, dass wir Gefühle für sie haben! Was wir jetzt tun müssen ist, herauszufinden, ob sie Gefühle für uns hat. Oder zumindest, ob sie willens ist, unsere Geliebte zu sein.“

„Ich bin schon mit einer Knutscherei zufrieden.“

Küss-mich-Snape wurde mit einem angegessenem Rosinenbrötchen beworfen. Eigentlich sogar mit mehreren halbaufgegessenen Brötchen. Dann wurden diese mit kurzen Zauberstabbewegungen zurückgeholt, gereinigt und vertilgt. Als der letzte Kaffee getrunken war, entwarfen sie einen Brief – und, nachdem sie einige Minuten lang darüber debattiert hatten, wie er geschickt werden sollte, weil sie ihn ja nicht per Hand übergeben konnten und nicht einmal ungesehen zur Eulerei gehen konnten, flog er durch das Flohnetzwerk zum Gryffindor Gemeinschaftsraum. Widerstrebend setzten sich die Duplikate dann hin, um abzuwarten.

oooOOOoooOOOooo

„Hermine! Hol den Kopf aus den Büchern! Du kommst zu spät zum Frühstück!“

Durch das Klopfen und Rufen an ihrer eigenen Schlafzimmertür aus den Tiefen des Schlafes geweckt - es gab ein paar Vergünstigungen, wenn man Schulsprecherin war, auch wenn sie nun etwas vom Gryffindorturm abgesondert war – seufzte Hermine und streckte sich zufrieden. Sie hatte einen vollkommen tiefen, erholsamen Schlaf hinter sich, streckte sich erneut brummend und genoss die Mattigkeit, die noch auf ihren Gliedern lag. Einen Moment später erinnerte sie sich und erstarrte. Professor Snape. Und Snape. Und Snape und Snape und Snape und Snape…

Dazu nicht nur die Menge Snapes da unten im Klassenzimmer, sondern auch die in ihren Träumen… Oh, lieber Merlin… habe ich es mir wirklich wie verrückt in der letzten Nacht selbst gemacht und dabei an all diese Snapes gedacht, wie sie mir auf… sexuell gesehen… auf den kleinsten Wink hin gehorchten?

Sie warf die Bettdecken zurück und überprüfte die Matratze. Die Bettwäsche war aus feiner Baumwolle und ein helles Gryffindorrot… und sie war ungefähr in der Mitte nass, mit weißlichen Resten am Rand. Da, wo ihre eigene Flüssigkeit herausgekommen war und trocknete. Sie hatte tatsächlich letzte Nacht in Gedanken an ein Dutzend Snapes um sie herum masturbiert und sich vorgestellt, wie sie sie streicheln, ihre Erektionen an sie drücken…

Hermine mochte noch Jungfrau sein, aber sie war eine belesene Jungfrau. Natürlich hatte sie in den letzten Monaten jede Ausgabe des PlayWizard und der PlayWitch konfisziert und angeblich nur deshalb Hauspunkte von den Bösewichten abgezogen, weil sie die Zeitschriften auf das Schulgelände gebracht hatten, doch insgeheim hatte sie die Seiten durchgeblättert und die sich bewegenden Zauberbilder in der Verschwiegenheit des Zimmers der Schulsprecherin betrachtet. Sie wusste, wie die männliche Anatomie in erregtem Zustand aussah und wie gut es funktionierte, wenn sie mit der erregten weiblichen Anatomie vereinigt wurde. Sie hatte Texte und Wälzer gelesen, Klinisches und Verbotenes, von Muggeln und Zauberern und sogar eine Anzahl von romantischen Muggeltaschenbüchern verschlungen. Sie hatte in der letzten Nacht davon geträumt wie es wäre, endlich von dem dunklen, grüblerischen, mysteriösen, ultra-intelligenten und demzufolge sexy Tränkemeister genommen zu werden… und von all seinen identischen, attraktiven Duplikaten.

Sie streckte sich noch einmal, während ihr Gesicht ein wenig schuldbewusst und voller Scham gerötet war, da sie eine sehnsüchtige Erregung bei diesen Gedanken spürte. Sie schleppte sich aus dem Bett und zog sich an. Ein Bürstenzauber kümmerte sich um ihr vom Schlaf verzaustes Haar und ein weiterer Zauber band ihre Schulkrawatte. Da ihre Bücher schon bereit standen, um später abgeholt zu werden, eilte sie hinaus und die Seitentreppe hinunter, die das Zimmer der Schulsprecherin mit dem Turm der Mädchen verband. Als sie im Gemeinschaftsraum ankam, waren außer Harry und Ron schon alle weg. Sie unterhielten sich über etwas, das sich nach Quidditch anhörte, während sie auf sie warteten. Hermine wollte gerade durch den Raum auf sie zugehen, als das Feuer grün aufflammte.

Ein viereckiges Stück Papier segelte durch das Feuer, traf Ron an der Hüfte und schlug dann am Boden auf. Der große, schlaksige Rotschopf runzelte die Stirn, bückte sich und hob es vom Teppich auf. „Hey! Oh, es ist für dich, Hermine!“

Sie lief zu ihm, während er schon das Siegel erbrach – ein Klumpen roten Wachses ohne irgendeinen Aufdruck darauf. Seine haselnussfarbigen Augen flogen schon darüber, als sie es ihm aus der sommersprossigen Hand riss. „Wenn es für mich ist, dann sollten es auch meine Augen zuerst lesen!“

„Ich bin doch nur neugierig!“, protestierte er, wobei seine Stimme ein wenig brach. „Es kommen ja nicht viele Briefe durch den Floh. Wer ist diese ‚Mittwochsarmee’ und warum wollen sie dich zum Mittagessen treffen?“

„Ja, was ist los, Hermine?“, fragte auch Harry und versuchte, über ihre Schulter mitzulesen.

Sie warf beiden einen bezwingenden Blick zu und las die Nachricht endlich selbst.

‚Hermine Granger,

wir müssen uns treffen und über eine bestimmte Sache, die für die Meisten von uns sehr wichtig ist, reden. Bitte kommen Sie zu der Nebentür am Anfangspunkt, wohin wir alle gingen, nachdem es begonnen hatte. Kommen Sie zur Mittagszeit, an der der Andere verhindert ist und sagen Sie niemandem, wo wir sind, wohin Sie gehen oder warum. Sie kennen ja den Grund für diese Vorsichtsmaßnahmen und wir vertrauen darauf, dass Sie darüber Stillschweigen bewahren. Kommen Sie allein und bringen Sie die anderen beiden NICHT mit. Sie dürfen auf keinen Fall mit hinein gezogen werden – aus dem gleichen Grund.

Mittwochsarmee

PS: Wir füttern Sie auch, daher brauchen Sie sich keine Sorgen ums Verhungern zu machen, wenn Sie nicht in die Große Halle gehen.’

„… Und?“, forderte sie Harry auf, als sie den Brief wieder zusammenfaltete. Er war mit einem Kupferdruckschriftzauber geschrieben worden, um die Absender zu tarnen. „Wer sind sie und was wollen sie?“

„Niemand, den du kennst und nichts, was euch etwas angeht.“

„Aber, Hermine…“

„Ich meine das auch so!“, beteuerte sie und stopfte die Nachricht in ihre Robe. „Es geht euch nichts an!“

„Hermine, du bist unsere Freundin!“, erinnerte Harry sie bedeutungsvoll. „Alles, was dich betrifft, geht uns etwas an.“

„Genau!“, stimmte Ron heftig nickend zu.

Sie wusste, dass sie das Rätsel nicht einfach sein lassen würden. Ihre Gedanken rasten und dann warf sie ihren beiden besten Freunden einen gerissenen Blick zu. „Es geht euch nicht alles etwas an.“

„Doch, das tut es!“, protestierte Ron.

„So ist es, wir haben ein Recht, es zu erfahren!“

„Nicht in diesem Fall…“
ickelte sie sie trällernd ein, um Zweifel zu erwirken.
„Hör zu, du sagst uns jetzt, um was es geht oder wir sitzen dir so lange auf der Pelle, bis du dein rätselhaftes Treffen verpasst“, drohte ihr der Junge-der-lebt.

Hermine verdrehte die Augen und ‚gab nach’. „Es geht um… ihr wisst schon.“

Sie sahen sie missbilligend an.

Ihr wisst schon!“ Sie schaute vielsagend zurück.

Sie tauschten fragende Blicke. Ron schüttelte langsam den Kopf. „Nein… wir wissen es nicht.“

„Wovon redest du eigentlich?“, fügte Harry genauso verwirrt hinzu.

Mädchenzeugs? Monatliches Mädchenzeugs?“, meinte Hermine hinweisend, aber gelogen und musste gleichzeitig ein Kichern unterdrücken, als beide Jungs erbleichten. Gott, Professor Snape wird mich umbringen, wenn er herausfindet, dass ich seine Doppelgängerarmee scharfzüngiger Männlichkeiten mit dem bloßen Gedanken an die Periode von Mädchen in Verbindung gebracht habe! Sie warf ihren Freunden, die zusammengezuckt waren, einen empörten Blick zu und schüttelte den Kopf. „Glaubt mir, das ist alles, was ihr wissen müsst. Versprecht ihr mir, meine Abwesenheit vom Mittagessen zu decken, während ich weg bin, um über das… Zeugs zu reden?“

Sie erschauerten und murmelten etwas, das sich anhörte wie eine widerwillige Zustimmung. Zufrieden mit ihrer kleinen Täuschung schob Hermine die beiden aus der Tür. Sie würden nach allem ganz sicher zu spät zum Frühstück kommen.

oooOOOoooOOOooo

Zu Beginn der Mittagszeit sah man die Schulsprecherin durch die Kerker patrouillieren. Sie unterbrach ein Paar männliche Slytherins beim Küssen, verjagte eine Bande Zweitklässler aus Hufflepuff und klopfte, als die Korridore endlich leer waren, an die Tür von Professor Snapes Büro. Sie öffnete sich und eine Hand zerrte sie hinein. Die Tür wurde schnell aber leise geschlossen und Hermine fand sich von elf Tränkemeistern umringt. Sie runzelte die Stirn und zählte, um sicher zu gehen, nach – und dann noch einmal.

„Ähm… waren es gestern Abend nicht zwölf Duplikate? Als alles gesagt und getan war?“

„Dusch-Snape hat seine Mission erfüllt“, erklärte einer der Snapes und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie standen im Raum herum und waren noch genauso angezogen, wie sie sie zuletzt gesehen hatte – in den selben schwarzen Kleidern, im Gehrock und der Lehrerrobe, doch jeder stand etwas anders als der Benachbarte – einige lehnten an den Regalen mit den Ekel-Sachen-im-Glas, einige standen mit gespreizten Beinen und gefalteten Armen da und einige saßen auf der Schreibtischkante des wahren Professors – doch jeder schaute exakt so aus wie der daneben. Groß, finster und scharfzüngig. Sexy wie die Hölle – was sie an ihre Träume und Phantasien der vergangenen Nacht erinnerte.

„Ähm… ‚Dusch-Snape’?“, fragte Hermine zweifelnd, doch vorsichtig, da sie die vielen Professoren nicht kränken wollte. Sie betete, dass sie alle den wahren Snapeschen Charakter hatten und sich nicht an ihren geröteten Wangen stören würden.

„Wir stecken in einem Dilemma“, erklärte der Eine, der schon vorher gesprochen hatte. Er schien von den anderen als Sprecher-Snape gewählt worden zu sein. „Wir haben festgestellt, dass jeder von uns erschaffen wurde, um eine gewisse Bestimmung zu erfüllen. Für einige von uns ist diese Bestimmung gleich, doch bei anderen ist sie einzigartig.“

„Oh!“ Das ergab nun alles einen Sinn für sie. „Darum ist der eine, der erschien und mir die ganzen Hauspunkte gab, prompt wieder verschwunden – das war sein Existenzgrund, oder?“

Sprecher-Snape nickte. „Ja. Offenbar hat es unser Stammvater gestern nicht gut aufgenommen, dass der Rest von uns so viele Hauspunkte wegen Ihrer Impertinenz ihm gegenüber abgezogen hat. Er hatte eindeutig das Bedürfnis, diese Ungerechtigkeit, so viele Punkte zu verlieren, zu korrigieren, hickste zwangsweise – und sein Duplikat erschien und stillte das Verlangen, woraufhin er sofort wieder verschwand. Was uns zu unseren eigenen, existenziellen Nöten und dem Grund, warum jeder von uns da ist, führt.“

„Oh…“, meinte Hermine und blinzelte. Sie konnte sich nicht vorstellen, was es denn sein könnte, das so viele Snapes immer noch aktiv hielt.

„Ich fange an“, erklärte ein Anderer, einer derjenigen, die seine schwarze, mit Wolle bekleidete Hüfte gegen den Tisch mit Gerätschaften gegenüber dem Schreibtisch des Professors gelehnt hatte. „Miss Granger, ich muss Sie bitten, mich weder anzulügen noch mit der Antwort zu zögern. Sie sprechen dieses Mal nicht mit dem Schulleiter… und auch nicht mit dem originalen Professor Snape, wie Sie es gestern so… wortgewandt… ausgedrückt haben. Alles was Sie hier sagen, wird höchst vertraulich behandelt. Es ist sogar so, falls unsere Theorie stimmt, dass es unerlässlich ist, dass nichts von dieser Unterhaltung diesen Raum verlässt. Neben unserem Recht, unsere Existenz zu unserem Schutz geheim zu halten… würde es nichts Gutes verheißen, wenn der Feind die Bedeutung unserer Erschaffung herausfinden würde. Verstehen Sie das und stimmen Sie dem zu?“

„Ähm… ja, Sir.“ Hermine flehte inständig, dass er sie nicht über bestimmte Dinge ausfragen würde, die ihre Taten mit den Jungs in den vergangenen Jahren anging.

„Gut. Was genau haben Sie zu der Zeit am Zustand des wahren Severus Snapes bemerkt, als die meisten von uns entstanden?“, fragte er sie ruhig, während sie seine dunklen Augen mit einem verschlossenem, neutralem Ausdruck musterten.

Was ich bemerkt habe…? Oh, Gott, dachte Hermine und spürte, wie ihre Wangen zu brennen anfingen, als ihr klar wurde, was für eine Bedeutung diese Frage in ihr auslöste. Was habe ich bemerkt?

„Sie zögern, Miss Granger.“ Mehr als ein Paar rabenschwarze Augen bohrten sich in sie.

Sie fühlte sich, als würde sie vor Verlegenheit umkommen. „Ich… kann nicht…“

„Spucken Sie es schon aus!“, fauchte er ungeduldig.

„Brüll sie nicht an, du Idiot!“, befahl ein anderer Duplikat-Snape dem Fragesteller. „Wenn es bei uns anderen funktioniert, dann auch ganz sicher bei dir! Also, entschuldige dich bei Miss Granger!“

Eine hohe, feste Braue krümmte sich und ein empörtes Schnaufen entfleuchte der langen, markanten Nase. „Also gut, Miss Granger, ich entschuldige mich demütig, dass ich Sie angeschnauzt habe und ich entschuldige mich auch für jedwede Unannehmlichkeit, die meine Frage verursacht haben mag. Trotzdem, von Ihrer Antwort hängt meine ganze Existenz ab. Deshalb frage ich Sie erneut: Was haben Sie am Zustand des originalen Snape bemerkt, als die Mehrheit von uns ins Leben sprang?“

„Ich… er… war…“ Oh Gott, das ist so peinlich! Unfähig, den Blick so vieler Kopien des Mannes zu begegnen, der sie in ihren Gedanken viel länger als nur einen Tag verfolgte, starrte Hermine auf den Boden, während ihr ganzes Gesicht beschämt brannte. „Er… hatte eine Erektion“, murmelte sie.

„Verdammter Mist! Ich stecke hier für immer fest!“ Sie sah hoch, als sie das hörte. Der fremde Snape bemerkte ihre Verwirrung und erklärte schroff: „Der ganze Sinn meiner Existenz war, dass Sie diese eine Tatsache nicht bemerken, Miss Granger. Da Sie das aber eindeutig haben, kann ich meine Bestimmung nicht erfüllen. Außer natürlich, dass wir Ihre Erinnerungen obliviaten, aber diese Zauber sind tückisch und ihr Wissen darüber, wie man den Duplikationstrank richtig herstellt, ist unschätzbar für den Orden. Was wiederum bedeutet, dass ich das nicht guten Gewissens tun kann.“

Er sah aus, als wollte er noch murmeln „Verfluchte Scheiße“, oder etwas mit ähnlich vulgärer Ausdrucksweise, doch er kniff die Lippen zusammen und fuhr mit seinen Betrachtungen fort.

„Das einzig Gute an dieser Situation ist nur“, brummte das prüde Duplikat finster, „dass ich mich nun in der perfekten, wenn auch wenig beneidenswerten Lage befinde, ein Testobjekt für ein unerfüllbares, existenzielles Bedürfnis zu sein. Ich vertraue auf Merlin, dass es ein Zeitlimit für meine Existenz gibt… weil man wahrscheinlich in keiner peinlicheren Situation als ich stecken kann. Die Tatsache, die Sie bemerkt haben, Miss Granger, ist der klare Widerspruch zu meinem Sein.“

„Es… tut mir leid…“

„Sparen Sie sich Ihre Plattitüden“, unterbrach nahtlos ein anderer Snape und warf geringschätzig ein: „Er hat immer noch einen nützlichen Zweck, wie schon gesagt wurde. Es gibt hoffentlich wirklich ein Zeitlimit für diesen Replikationsprozess und wenn es so ist, wissen wir irgendwann genau, wie lange es dauert. Trotzdem gibt es für Sie immer noch zehn weitere Snapes mit Zielen, die erreicht werden sollten… und das Bedürfnis, dass sie auch erfüllt werden, wächst mit jeder verstreichenden Stunde in uns an. Ich würde sagen, dass es weit dringlichere Probleme gibt, die Ihrer Aufmerksamkeit bedürfen.“

„Ich habe zehn… weitere…?“ Hermines Augen wurden groß und ihre Stimme verlor sich, als es ihr dämmerte. Diese Doppelsnapes waren wegen Bedürfnissen und Wünschen erschaffen worden, die vom originalen Professor Snape gefühlt wurden. Er erschuf sie, als er hicksen musste… und in dem Augenblick, als die Mehrheit von ihnen erschien, hatte er… eine… eine…

Sie war in einem Raum mit zehn sexuell getriebenen Severus Snapes gefangen. Hermine wusste nicht, ob sie nach Hilfe schreiend davon laufen oder eifrig und glühend vor Lust auf die Knie fallen sollte. Sie hatte Schwierigkeiten zu atmen. Prüder-Snape… sie konnte von ihm nicht anders denken… drückte sich vom Tisch ab und fasste sie am Ellbogen. Er führte sie freundlich trotz ihres zögerlichen Schrittes in Richtung der geraden Stühle mit der hohen Lehne gegenüber dem Schreibtisch.

Atmen Sie, Miss Granger. Keiner von ihnen wird…“

Ein entsetzter Schrei unterbrach ihn, gefolgt von dem Geklapper von Holz auf Stein. Alle Köpfe fuhren in die Richtung der Seitentür herum, die zum Klassenzimmer für Zaubertränke führte. Ron Weasley stand in der offenen Tür, durch den Anblick von so vielen Snapes an einem Ort versteinert. Er hatte vor Schreck seinen Zauberstab fallen gelassen, doch Harry Potter, der hinter der Schulter seines rothaarigen Freundes hervorschaute, hatte ihn noch. Auch wenn er ebenfalls völlig geschockt von dem war, was er dort sah… und sah… und sah…

Impedimenta!“

Alle Snapes ruckten ihre Köpfe zurück zu Hermine. Sie war durch das Bedürfnis, handeln zu müssen, aufgerüttelt worden und rannte nun zur Tür, den Zauberstab parat. „Ich habe ihnen gesagt, sie sollen mir nicht nachgehen! Ich habe sogar behauptet, ein Mädchentreffen zu haben, damit sie fort bleiben, und, haben sie das getan? Natürlich nicht, nicht diese beiden noblen Idioten! Jungs!“ Die Empörung in ihrer Stimme ließ die Snapes irritierte Blicke austauschen. „… und jetzt? Stehen Sie nicht einfach hier rum! Helfen Sie mir, sie zurück ins Klassenzimmer zu bekommen, ehe der Lähmzauber wieder vorbei ist!“

Einige der Snapes bewegten sich, um dem nachzukommen, aber einer bemerkte: „Und warum, präzise gesagt, sollte das gut sein, sie zurück ins Klassenzimmer zu bringen?“

„Weil ich einen Gedächtniszauber sprechen werde, gerade stark genug, um die letzten fünf Minuten zu löschen… Sie können sie da runterlassen, dankeschön. Also, alle zurück ins Büro“, befahl sie ihnen, nachdem sie die beiden vom Zauber gelähmten Jugendlichen abgesetzt hatten.

„Sie sind ganz schön herrisch, einen Lehrer einfach zu herum zu kommandieren“, stellte einer von ihnen trocken fest.

„Genau betrachtet ist keiner von Ihnen mein Lehrer… und es war Ihre Nachricht, die zu diesem Chaos geführt hat“, entgegnete Hermine.

„Die Frau hat da nicht ganz Unrecht“, murmelte ein anderer.

„Sie müssen aber zurück zu uns kommen, sobald sie diese beiden Dummköpfe da fort geschickt haben“, bemerkte einer ihrer dunkelhaarigen Helfer und verhalf Ron neben einem der Labortische zu einem festen Stand auf den Beinen. „Die fragliche Angelegenheit wurde noch nicht geregelt.“

Sie errötete und schluckte. „Ich… natürlich. Ich bin gleich zurück. Sobald ich sie weggeschickt habe. Schließen Sie dieses Mal beide Türen, ja?“

„Sie waren geschlossen“, seufzte einer von ihnen genervt. „Aber wie üblich haben diese beiden Dummköpfe sich geweigert, auch nur den gewöhnlichsten Höflichkeitsregeln zu folgen.“

„Vergessen Sie Mr. Weasleys Zauberstab nicht“, erinnerte ein weiterer Snape Hermine und reichte ihn ihr, ehe er den Rest von ihnen zurück in das Büro drängte und die Tür hinter sich schloss.

Nur einen Moment später konnte man Geschrei dahinter hören. Hermine starrte auf die Tür und fragte sich, was da vor sich ging. Sie schalt sich in Gedanken und richtete ihren Zauberstab auf ihre zwei besten Freunde. „Es tut mir leid, dass ich das tun muss, aber Professor Dumbledore hat gesagt, dass niemand, und ich meine auch niemand, wissen darf, was passiert ist. Was wiederum bedeutet, dass ich eure Erinnerungen der letzten Minuten auslöschen muss. Es tut mir wirklich fürchterlich leid…“

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„Wie konntet ihr es nur wagen, sie hier herunter zu holen!“, fauchte Severus seine Duplikate vor Wut schäumend an. Er hatte vermutet, dass etwas vor sich ging, als er Weasley und Potter flüsternd in der Eingangshalle vorfand und sie dann anstatt in die Große Halle nach unten in die Kerker liefen. Sie hatten etwas über das Wegemuster der Patrouillen der Schulsprecherin gemurmelt. Seine Instinkte waren scharf und daher beobachtete er sie aus dem Schatten heraus, wie sie sein Klassenzimmer betraten, hörte Ron Weasleys ohrenbetäubend spitzen Schrei und sah von seinem Standort aus durch die teilweise offene Klassraumtür, wie die anderen Snapes aus seinem Büro liefen um die Sache mit den beiden Dummköpfen zu erledigen.

Sobald er hörte, dass Hermine alle zurück schickte, während sie mit ihren schwachköpfigen Freunden umging, schlüpfte er zur nächsten Tür und ließ sich selbst hinein. Jetzt warfen ihm alle rebellische Blicke zu. Na ja, der patentierte Tränkeprofessor-Blick würde ja am Original nicht wirklich wirken! Schade, dass es auch umgekehrt so war, auch wenn er ihnen trotzdem einen kollektiven, finsteren Blick zuwarf.

„Ich dachte, ich hätte euch gesagt… ich dachte, der Schulleiter hätte euch gesagt, dass ihr in unseren Räumen bleiben müsst?“, blaffte er seine Replikationen an. „Was dachtet ihr euch denn, was ihr sie fragen könntet? Ob sie die ganze Runde küsst? Gott, was seid ihr geistlos! Ihr denkt mit dem Schwanz!“, schnaubte er verächtlich. „Habt ihr keinen gesunden Menschenverstand, keinen Respekt für die Frau?“

„Wir wollten sie wählen lassen. Wenn wir es dir überlassen würden, gäbe es überhaupt keine Wahlmöglichkeit!“

„Nun, es ist mir überlassen, weil ich mit den Konsequenzen eurer Torheiten leben muss! Sofort in meine Wohnung!“

Die finsteren Blicke der Duplikate konnten ihn nicht erschüttern. Sein eigener, glühender und düsterer Blick machte zum Glück Eindruck auf sie, genau wie der Finger, der auf den verborgenen Durchgang deutete. Zögernd… mürrisch… bewegten sie sich und der, der dem Eingang am Nächsten stand, aktivierte ihn mit einem leise gesprochenen Passwort. Severus ließ die Hände auf den vorderen Rand seines Schreibtischs fallen und senkte den Kopf. Er wünschte sich, dass sein Leben im Moment nicht so verdammt kompliziert wäre. Es klopfte an der Seitentür und sie wurde sofort danach geöffnet. Severus Kopf ruckte hoch und zur Seite. Er beobachtete Hermine Granger, wie sie sich durch die Tür schob und sie dann hinter sich schloss.

„Na bitte. Sie sind weg und keiner hat etwas bemerkt. Ich… oh! Ähm… wo sind denn die anderen alle hin?“, fragte sie ihn mit überrascht weit geöffneten, karamellbraunen Augen. Sie sah ihn ohne ein Anzeichen von Angst im Blick an – nur neugierig. „Welcher sind Sie?“

Er richtete sich auf und richtete mit leichter Bewegung seine Roben um den Körper. „Das Original, Miss Granger.“

„Oh!“ Ihre Hand flog zu ihrem Mund und Farbe kroch in ihre Wangen, ehe sie blass wurde. „Ich… es tut mir leid, dass ich einfach so herein gekommen bin… ich dachte, es wären die anderen, sie sagten, ich solle hierher zurück kommen…“

„Miss Granger, Sie werden nicht in die Nähe meiner Doppelgänger gehen. Ist das klar?“, ordnete Severus an und zuckte innerlich zusammen, wie unschuldig und vertrauensvoll sie in ein Zimmer voller geiler Snapes gekommen war.

„Aber ich…“

„Ich sagte, ist das klar?“

„Äh… ja, Sir. Es ist klar“, kam die kleinlaute Antwort. „Aber ich verstehe das nicht. Wenn sie…“

„Es ist nicht nötig, dass Sie das verstehen. Nur, dass Sie sich fügen. Gehen Sie jetzt wieder. Sie werden vor morgen nicht mehr im Zaubertränkeunterricht erwartet.“

„Ja, Professor.“

Es war eine Erleichterung zu sehen, wie sie sich umdrehte und durch die Seitentür verschwand. Severus fiel erneut zusammen und stützte sich am Schreibtisch ab. Er konnte, er wagte es nicht, seine lustgesteuerten Duplikate in die Nähe der Schulsprecherin kommen lassen. Ihre Unschuld sollte nicht von jemandem, der wie er war, besudelt werden. Und schon gar nicht von so vielen wie ihm.

Er bemerkte allerdings nicht die dunklen, identischen Augen eines duplizierten Snapes, der ihn vom geheimen Durchgang aus beobachtete und auch nicht, wie dieser den Blick senkte.

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Ein Stöhnen weckte ihn auf. Seine Ohren stachen von den leisen Geräuschen der Finger, die Fleisch liebkosten. Noch ein Stöhnen, dieses Mal von der anderen Seite seines Schlafzimmers. Ein drittes, leises Aufstöhnen, das von den ungleichmäßigen Geräuschen von diversen Händen begleitet wurden, die diverse Erektionen streichelten. Mit gequältem Gesichtsausdruck verdrehte Severus die Augen, auch wenn es in seinem Zimmer fast dunkel war und versuchte, die Geräusche von acht oder neun wichsenden Snapes auszublenden.

Bald erreichten einige von ihnen mit leisem Grunzen den Höhepunkt, einige geflüsterte oder gestöhnte Worte erklangen… derselbe Name natürlich, es variierte nur etwas durch das sexuelle Timing des Ausführenden.

Endlich, dachte er, drehte sich auf den Bauch und versuchte zu schlafen. Er war gerade am eindämmern, als diese äußerst männlichen Geräusche erneut anfingen. Severus zog sein Kissen unter dem Kopf heraus und drückte es über seine Ohren. Wenn nur nicht der moschusartige Geruch von so viel Befriedigung in der Luft hängen würde…

Nur einen Augenblick später riss er sich das Kissen wieder vom Kopf, stützte sich auf dem Ellbogen auf und begann, die Köpfe zu zählen. Eins, zwei… vier… sieben… zehn. Nachweislich waren nur zehn Duplikate da… und der elfte fehlte, wobei es keinerlei Möglichkeit gab zu sagen, welcher es war. Unglücklicherweise war nur einer von ihnen ein Prüder-Snape und so blieb eine bestürzend hohe Chance, dass der Fehlende einer der sexuell-genötigten war. Severus hielt sich nicht damit auf, ein Preisgeld auszusetzen um festzustellen, welchen Grund die Kopie gehabt hatte, sein Lager zu verlassen oder zu raten, wohin er gehen würde.

Alle Professoren hatten die Liste der derzeitigen Passwörter für die verschiedenen Hausschlafräume, falls sich ein Notfall einstellen und ihre Hilfe benötigt würde, egal, welcher Hauszugehörigkeit man war… und seine Duplikate wussten alles, was Severus bis zum Zeitpunkt ihrer Erschaffung auch gewusst hatte.

Scheiße.

tbc

Kapitel Drei

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